Bio. Gut für die Natur, gut für dich. Gentechnik soll vom Acker bleiben. Bäuerliche ökologische Landwirtschaft stärkt Bodenleben, natürliche Bodenfruchtbarkeit und schützt die Wasserqualität.
2016-12-21
Reduzierte Bodenbearbeitung bei Ackerbohnen möglich
Gewissen verkauft: WWF und Lachs-Mafia
2016-12-19
Avocados in der Kritik: Ist Bio besser?
Die konventionelle Erzeugung von Avocados ist in die Kritik geraten: Monokulturen, hoher Bewässerungsbedarf, lange Transportwege. Da stellt sich die Frage: Sind Bio-Avocados da soviel besser? bio-markt.info hat nach Antworten gesucht.
http://bio-markt.info/berichte/avocados-in-der-kritik-ist-bio-besser.html
2016-12-01
Gentechnik-Gesetz: Wirksame Anbauverbote rein, CRISPR und Co. raus!
2016-11-27
Agrarhaushalt 2017: Kleine Verbesserung, keine Trendwende
2016-11-25
Da fehlt das richtige Futter
Der deutsche Discounter Lidl habe mit der bundesweiten Einführung der gentechnikfreien Frischmilch seiner Handelsmarke Milbona Zeichen gesetzt. Es werde erwartet, dass bald weitere Händler gentechnikfreie Milch anbieten.
Inzwischen ist es soweit. Der Handel will im großen Stil gentechnikfreie Milch anbieten. Die Nachfrage ist da, aber den deutschen Bauern fehlt das gentechnikfreie Futter, weil sie seit Jahren auf Importe aus Übersee setzen. In Deutschland wird nicht mehr genung Eiwesifutter wie Ackerbohnen, Erbsen, Luzerne, angebaut. Dumm gelaufen.
Nicht betroffen ist die Biobranche. Ökologisch wirtschaftende Landwirte setzen prinzipiell kein Importsoja ein. Auf Bio-Äckern wachsen heimische Leguminosen.
Quelle: http://bio-markt.info/
Nicht abwarten, jetzt handeln.
2016-11-14
Neue Erkenntnisse über wesentlichen Faktor des Bienensterbens, das Flügeldeformationsvirus
Veterinärmedizinische Universität Wien
Seit einigen Jahren treten in Europa und Nordamerika massive Verluste von Honigbienenvölkern vor und während der Überwinterung auf. Die Varroamilbe und das Flügeldeformationsvirus konnten als Hauptfaktoren für das bedenkliche Bienensterben nachgewiesen werden. Mit der Erzeugung künstlichen Erbguts des Virus gelang es Forschenden der Vetmeduni Vienna nun erstmals, Krankheitsverlauf und Symptome der sogenannten Milbenkrankheit ohne die Milben im Labor nachzustellen und die Virusvermehrung zu studieren. Dies ermöglicht nun die überlegte Entwicklung neuer Strategien, um die Bienenpopulation zukünftig zu schützen. Die Ergebnisse wurden im Journal PLOS ONE veröffentlicht.
Link Deutsch: http://idw-online.de/de/news663035
2016-11-11
Klimaschutz: Umbau der Landwirtschaft unaufschiebbar
Berlin, 10.11.2016. Mit Blick die UN-Klimakonferenz, die derzeit in Marrakesch (COP 22) stattfindet und auf das zähe Ringen um einen deutschen Klimaschutzplan diskutierte der Bio-Dachverband Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) auf seiner Herbsttagung, warum die Klimakrise nicht ohne die Landwirtschaft gelöst werden kann.
Dr. Felix Prinz zu Löwenstein, BÖLW-Vorsitzender, warnte vor einer Rolle rückwärts Deutschlands beim Klimaschutz. Der aktuelle Entwurf des Klimaschutzplans sei ein zahnloser Tiger ohne ausreichende, verbindliche Ziele und Maßnahmen. Löwenstein betonte, dass die Landwirtschaft nicht nur Täter und Opfer der Klimakrise sei, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur Lösung anbieten könne. Mit regenerativer Landwirtschaft könne viel überschüssiger Kohlenstoff in humusreichen Bio-Böden dauerhaft, sicher und günstig gebunden werden. Deutschland müsse wieder zum Klimapionier werden.
Prof. Dr. Hermann Lotze-Campen, Leiter des Forschungsbereiches "Klimawirkung und Vulnerabilität" am Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK), warnte vor Untätigkeit beim Klimaschutz. Klimaschäden könnten die Agrarpreise um bis zu 30 % verteuern, wodurch weitere Millionen Menschen von Hunger betroffen wären. Laut des Klimaforschers müsste die Landwirtschaft – wie alle Wirtschaftssektoren – dringend vom „business as usual-Pfad“ abbiegen. Der Umbau der Tierproduktion und ein geringerer Fleischkonsum seien bedeutende Hebel für den Klimaschutz. Gesamtwirtschaftlich betrachtet sei auch die Investition in Agrarforschung hochprofitabel und führe in vielerlei Hinsicht zu positiven Effekten.
Bärbel Höhn, Bündnis 90/Die Grünen und Vorsitzende des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit im Deutschen Bundestag, gab zu bedenken, dass mit den Zielen und Maßnahmen, die im aktuellen Entwurf des deutschen Klimaschutzplanes festgelegt sind, das Pariser Klimaziel nicht erreicht werden könne. Höhn betonte auch, dass sich Klimaschutz weder verschieben lasse, noch Sektoren aus der Pflicht genommen werden könnten. Die Zeit wäre abgelaufen, in der es genüge, Studien zu machen. Jetzt müsse gehandelt werden. Deshalb müsse in der Landwirtschaft von intensiv zu ökologisch umgesteuert werden.
Dr. Bernhard Walter, Referent für Ernährungssicherheit bei Brot für die Welt, warf einen Blick über den deutschen Tellerrand. Walter betonte, dass die klimafreundlichere, inputärmere Landbewirtschaftung gerade unter Armutsbedingungen funktioniere. Unter bestimmten politischen und gesellschaftlichen Voraussetzungen wie dem gesicherten Zugang zu Land, Wasser, Ausbildung und Frauenrechten könne mit ökologischen, klimafreundlichen Methoden genügend produziert werden.
Clemens Neumann aus dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) sah den deutschen Klimaschutzplan auf einem guten Weg. Mit Fortschritten in Innovation und Forschung könnten die ambitionierten Klimaziele erreicht werden. Bei allen Maßnahmen sei entscheidend, dass man die Betriebe mitnähme.
Josef Braun, Bio-Bauer aus dem bayrischen Freising, betonte, wie viel jeder einzelne Bauer zum Klimaschutz beitragen könne, in dem er sein Betriebssystem immer wieder in Frage stellt und weiter entwickelt. Braun beschrieb unter anderem, dass mit dem Anbau von Kleegras und der daraus resultierenden Bildung von Dauerhumus viel CO2 rückgebunden könne. Es gelte, das Potenzial im Pflanzenbau voll auszunutzen, durch Photosynthese der Atmosphäre Kohlenstoff zu entziehen und in Böden zu binden. Dafür müsse eine ganzjährige Bodenbedeckung mit Pflanzen angestrebt werden und der Ackerbau mit Baumkulturen (Agroforstsysteme) erweitert werden. Wer seinen Acker im Sommer unbegrünt lasse, verhalte sich wie jemand, der seine Solaranlage abschaltet, wenn die Sonne am längsten scheint.
Alexander Mahler vom Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) sieht einen wichtigen Hebel für Klimaschutz in ehrlichen Preisen. Diese könnten dadurch erreicht werden, dass schädliche Subventionen identifiziert und abgeschafft würden. Eine weitere Möglichkeit sieht Mahler in Abgaben auf klimaschädliche Produkte wie Pestizide oder Fleisch. Mahler wies auf die Schieflage des Steuersystems hin, in dem Arbeit den Löwenanteil der Einnahmen generiere (63 %) während Steuern auf den Ressourcenverbrauch nur knapp 5 % zum Steueraufkommen beitrügen.
Jan Plagge, BÖLW-Vorstand, griff eine Formulierung aus dem Klimaschutzplan auf, nach der es gelte, Zielkonflikte beim Klimaschutz in der Landwirtschaft zu vermeiden. Auf diese Weise könnten Ziele nicht erreicht werden. Er forderte die Bundesregierung deshalb auf, sich stattdessen intensiv den Zielkonflikten zu stellen, um Klimaziele zu erreichen. Die Rahmenbedingungen für eine klimafreundliche Landwirtschaft müssten jetzt verbindlich gesetzt werden – umfassend und mit allen zur Verfügung stehenden Instrumenten in Brüssel, Berlin und den Ländern. Plagge wies darauf hin, dass konkret über die aktuelle und künftige Gemeinsame Europäische Agrarpolitik viel mehr Möglichkeiten bestehen, die Transformation zu finanzieren. Für die Betriebe ergeben sich aus dem klimafreundlichen Umbau der Landwirtschaft viele Chancen.
2016-11-05
Einführungskurs Bio – Qualität, Verarbeitung und Zertifizierung
Basiswissen rund um Biolebensmittel – kompakt und anschaulich an einem Tag vermittelt: Für die Erzeugung, Verarbeitung und Vermarktung von biozertifizierten Erzeugnissen gelten strenge Rechtsvorschriften. Alle Beteiligten der Bio-Wertschöpfungskette müssen deren Besonderheiten kennen, um die Qualitätsvorteile bewerben können. Sie erhalten auch einen praktischen Einblick bei dem erfolgreichen Biohersteller "Biback" Zwiebackfabrik Sommer GmbH & Co. KG (Sommer-Biscuits) und erleben an einem abwechslungsreichen und interaktiven Seminartag, was den Unterschied bei Biolebensmitteln vom Acker bis zur Geschmacksvielfalt auf dem Teller ausmacht.
Anmeldung bis 14 Tage vor der Veranstaltung
Veranstalter:
FiBL Projekte GmbH
Kasseler Straße 1a
60486 Frankfurt am Main
Ansprechpartner: Ann-Sofie Henryson, eMail: ann-sofie.henryson@fibl.org
Telefon: 069 / 7137699-47, Fax: 069 / 7137699-9
2016-11-02
Gentechnik-Flickenteppich verhindern! BÖLW fordert Verbesserungen an Gesetzentwurf ein
Berlin, 02.11.2016. Heute berät das Bundeskabinett den Entwurf für das Gesetz zu Gentechnik-Anbauverboten vom 6. Oktober, den BÖLW, viele andere Verbände und zehn Bundesländer scharf kritisieren. Der Vorsitzende des Bio-Dachverbandes Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), Felix Prinz zu Löwenstein, kommentiert:
„Gentechnik im Essen ist teuer und riskant. Wir brauchen ein Gesetz, das ohne bürokratische Hürden bundesweite, wirksame Anbauverbote ermöglicht, denn drei Gentechnik-Pflanzen warten auf eine Anbauzulassung.
Wenn die Bundesregierung ihre eigenen Aussagen im Koalitionsvertrag ernst nimmt, kann sie den Gesetzentwurf von Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt nicht einfach durchwinken. Ohne deutliche Korrekturen führt dieser Gesetzentwurf direkt zu einem Gentechnik-Flickenteppich unterschiedlicher Länder-Regelungen. Bundesweite, rechtssichere Anbauverbote werden mit Schmidts Entwurf praktisch unmöglich gemacht.
Sollte das Kabinett keine Korrekturen vornehmen, ist der Bundestag ist gefordert. Die Abgeordneten müssen sicherstellen, dass der Anbau von Gentech-Pflanzen bundesweit und rechtsicher ausgeschlossen werden kann.
Über 80 % der Menschen in Deutschland wollen eine gentechnikfreie Landwirtschaft.“
2016-10-30
Lidl weltweit gegen Käfigeier
Lidl hat der Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt bekannt gegeben, bis spätestens 2025 in allen Ländern sowohl den Handel mit Käfigeiern als auch die Verwendung von Flüssigei aus Käfighaltung zu beenden. Die Albert Schweitzer Stiftung hatte Lidl zu diesem Schritt mit angeregt. »Lidl ist damit in vielen Ländern ein Pionier und sendet wichtige Signale an den Einzelhandel sowie an die Lebensmittelproduzenten«, kommentiert Mahi Klosterhalfen, geschäftsführender Vorstand der Stiftung.
Lidl ist das erste deutsche Einzelhandelsunternehmen, das Flüssigei bei seiner internationalen Umstellung auf Eier aus alternativen Haltungsformen mit einschließt. Mit rund 10.000 Filialen und einem Jahresumsatz von über 64 Mrd. Euro gehört Lidl zu den größten Einzelhändlern der Welt.
Die relativ lange Umstellungsfrist ist auch im Lichte dessen zu werten, dass Lidl Veränderungen in Ländern vorantreibt, in denen nach Kenntnisstand der Albert Schweitzer Stiftung noch kein Lebensmitteleinzelhändler Käfigeier ausgelistet hat oder einen Verkaufsstopp plant. Das betrifft u. a. Länder wie Bulgarien, Kroatien, Litauen, Rumänien, die Slowakei und Tschechien. In Deutschland verzichtet Lidl bereits seit 2009 auf den Verkauf von Eiern aus Käfighaltung einschließlich Kleingruppenhaltung. Zudem enthalten schon jetzt alle fest gelisteten Artikel im deutschen Lidl-Sortiment, in denen Eier verarbeitet wurden (z. B. Pasta oder Kuchen), keine Eier mehr aus Käfighaltung inkl. Kleingruppenhaltung.
Mahi Klosterhalfen, geschäftsführender Vorstand der Albert Schweitzer Stiftung, begrüßt die Entwicklung: »Insbesondere in Osteuropa setzt Lidl wichtige Impulse. Ich bin zuversichtlich, dass das Qualprodukt Käfigei auch dort in absehbarer Zeit der Vergangenheit angehören wird.«
Laut Klosterhalfen weisen auch die alternativen Haltungsformen aus Tierschutzsicht Mängel auf: »Zumindest können die Hennen dort aber mehrere ihrer Grundbedürfnisse ausleben – in der Käfighaltung bleibt ihnen das praktisch vollständig verwehrt.«
2016-10-29
Eiweißreiches Essen lässt Leberfett schmelzen
Deutsches Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke
Potsdam-Rehbrücke – Wie eine neue Ernährungsstudie unter Führung des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung (DIfE) zeigt, verringert eiweißreiches Essen innerhalb von sechs Wochen bei Menschen mit Typ-2-Diabetes das Leberfett um bis zu 48 Prozent. Dabei war es egal, ob die Kost vorwiegend auf pflanzlichem oder tierischem Eiweiß basierte.
Das Wissenschaftlerteam um Mariya Markova, Olga Pivovarova, Silke Hornemann und Andreas F. H. Pfeiffer vom DIfE, einem Partner des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD), veröffentlichte seine Ergebnisse jetzt in der Fachzeitschrift Gastroenterology (Markova et al. 2016; DOI: http://dx.doi.org/10.1053/j.gastro.2016.10.007).
Link Deutsch: http://idw-online.de/de/news662166
2016-10-27
Neues Gesetz bedroht Gentechnikfreiheit
2016-10-19
Bei neuem Bio-Recht muss Qualität stimmen
BÖLW zu den heutigen Trilog-Verhandlungen zur Revision der EU-Öko-Verordnung
Berlin, 18.10.2016. Nach schleppenden Verhandlungen in den vergangenen Monaten haben sich EU-Agrarrat und -Parlament darauf verständigt, die Revision der Öko-Verordnung bis zum Jahresende abschließen zu wollen. „Das Risiko lauert am Schluss. Wie es aussieht, werden Bio-Grenzwerte für Pestizidverunreinigungen Teil der finalen Verhandlungen sein“, sagt Felix Prinz zu Löwenstein, Vorsitzender des deutschen Bio-Spitzenverbandes Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) anlässlich der 11. Trilog-Runde, die heute in Brüssel unter slowakischer Ratspräsidentschaft stattfand. Löwenstein erläutert das Risiko: „Entgegen jeder Vernunft beharrt die EU-Kommission darauf, Bio-Produzenten für Pestizide von Nachbarfeldern und andere Umweltverunreinigungen verantwortlich machen. Diese weltfremden Vorschläge der EU-Kommission stellen das Verursacherprinzip auf den Kopf. Und weniger Pestizide werden die konventionellen Kollegen dadurch nicht einsetzen.“ In den Verhandlungen im Sommer hatten EU-Kommissionsvertreter ihre Vorschläge zu diesen Dezertifizierungsgrenzwerten, die nun im Verhandlungstext in Klammern stehen, noch einmal verschärft.
Die Arbeit auf technischer Ebene, bei denen Vertreter des EU-Parlaments, der -Kommission und des -Agrarrates Kompromisse aushandeln, ist weit fortgeschritten. Wichtig ist: Bei allen Punkten, die noch auf der Trilog-Agenda stehen, muss – trotz der Eile – sorgfältig an den Details gearbeitet werden, damit die Qualität des neuen Bio-Rechts stimmt. „Schnell ist nicht dasselbe wie gut. In den nächsten Wochen muss noch viel passieren, damit das neue Recht besser als das bestehende wird. Und nur diese Messlatte kann bei der Bewertung der Revision angelegt werden“, gibt BÖLW-Vorstand Jan Plagge zu bedenken. Ein schlecht gemachter Verordnungstext würde die Umsetzung viele Jahre erschweren, die Bundesländer, die Kontrollstellen und die Unternehmen belasten und zu juristischen Auseinandersetzungen führen, die vermieden werden könnten. „Effiziente Verwaltung braucht handwerklich gute Gesetze, Bio-Unternehmen brauchen praxistaugliche Regeln und Rechtssicherheit. Dafür müssen sich Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt und das EU-Parlament weiter in Brüssel einsetzen“, so Plagge.
Für den BÖLW ist klar: „Wenn das neue Bio-Recht nicht besser wird als das bestehende, muss der Gesetzgebungsprozess gestoppt werden“, so Löwensteinabschließend und weist darauf hin, dass die EU-Kommission 2014 mit dem Revisionsmotto „Organic: More and Better“ angetreten war.
2016-10-15
Erste Hühner kommen in mobile Ställe
2016-10-14
Monsanto-Tribunal vom 14. bis 16. Oktobern Den Haag
2016-10-12
Minister Schmidt, das Maß ist voll
Abgeschnittene Schwänze, nervtötender Maschinenlärm, beißender Güllegestank aus dem Spaltenboden: Wie viele andere Tiere durchleben Schweine in Massenställen Höllenqualen. Und die Ställe werden immer mehr, immer größer: In Losten (Mecklenburg-Vorpommern) fasst eine einzige Anlage 34.000 Schweine. Eine grüne Wiese oder Tageslicht kennt keines der Tiere. Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) startet deshalb eine Gesetzesinitiative - und will so viele neue Megaställe verhindern.[1]
Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) aber blockiert das Gesetz - im Interesse der mächtigen Agrarlobby.[2] Es droht ein Freibrief für immer neue Megaställe. Doch der Zeitpunkt ist günstig, den Minister umzustimmen: Die Union sorgt sich um ihre Prozente - und bald ist Bundestagswahl.
Mit mehr als 200.000 Unterstützer/innen im Rücken wollen wir uns Christian Schmidt an die Fersen heften. Wo immer er auftritt, stehen auch wir mit unserem Protest - bis nach Bayern, wo die CSU-Basis Megaställe ablehnt. So zeigen wir medienwirksam: Schmidt ist der Megastall-Minister. Wenn sich seine Wählerschaft dann gemeinsam mit hunderttausenden Bürgerinnen und Bürgern gegen immer neue Megaställe stellt, muss Schmidt seine Blockade aufgeben.
Wir warten nur noch auf Ihre Unterschrift - dann kann es losgehen!
Klicken Sie hier und unterzeichnen Sie den Eil-Appell
Von Milchpackungen lachen uns glückliche Kühe entgegen, die Wurst ziert ein putziges Schwein auf grüner Wiese: So stellen wir uns das Idyll vom Bauernhof vor. Doch die Realität sieht anders aus. In den letzten 20 Jahren wurden 90 Prozent der Höfe verdrängt - durch immer größere Agrarfabriken.[3] Eingepfercht auf engstem Raum vegetieren dort Millionen von Schweinen, Rindern, Hühner und Puten im Gestank ihrer eigenen Exkremente. Viele von ihnen leiden an Geschwüren, Parasiten und Verhaltensstörungen.[4] Mehr als 90 Prozent der Schweine erkranken während der Mast.[5]
Hendricks’ geplante Gesetzesänderung wäre endlich ein wirksames Mittel gegen neue Megaställe.
Für sie würden klare Regeln gelten:
- Nach dem Baurecht könnten sich Agrarfabriken nicht länger als “landwirtschaftliche Betriebe” durchschummeln. Bürgerinnen und Bürger hätten Mitspracherecht beim Bau neuer Großanlagen.
- Im Umweltschutzgesetz würden strengere Auflagen für Megaställe gelten.
- Das Naturschutzrecht würde den Erhalt von Wiesen und Weiden zur artgerechten Tierhaltung stärken.
Landwirtschaftsminister Schmidt setzt unterdessen auf zahnlose “Tierwohl”-Initiativen – in Kooperation mit der Agrarlobby.[6] Dabei haben Journalist/innen kürzlich in den Ställen führender Lobbyisten erbärmliches Tierleid aufgedeckt.[7]
Doch Schmidt ist nicht nur der Agrarlobby verpflichtet, sondern auch seinen Wähler/innen in Bayern. Und dass wir Schmidt über seine Wähler/innen umstimmen können, hat unsere Kampagne gegen Neonikotinide gezeigt. Diese Pflanzengifte hätten auch unzählige Bienen getötet. Mit Anzeigen in bayerischen Zeitungen klärten wir die CSU-Basis darüber auf, dass Schmidt diese gefährlichen Pestizide zulassen wollte - prompt erklärte der Minister, er würde das bestehende Verbot beibehalten. So kann es uns gelingen, Schmidt auch diesmal zum Einlenken zu zwingen.
Eine Gesetzesänderung würde die Bürgerinnen und Bürger stärken, die mutig gegen Megaställe kämpfen. So auch in Hohenstein (Brandenburg), wo sich eine Bürgerinitiative gegen eine geplante Mastanlage für 150.000 Hühner wehrt. Weil die Anlage als landwirtschaftlicher Betrieb gilt, kann sie ohne Einverständnis der Gemeinde gebaut werden. Der Bürgerinitiative bleibt nur der Klageweg - mit hohen Kosten und ungewissem Ausgang.[8] "Wir kämpfen juristisch und mit Aktionen seit vier Jahren gegen die Mastanlage," sagt Wolfram Körmer von der Bürgerinitiative Hohenstein. “Auch die Stadtverordnetenversammlung ist auf unserer Seite. Ohne die Bevorzugung im Baurecht dürfte die Anlage gar nicht gebaut werden.”
Wenn Schmidt seinen Widerstand aufgibt, hätten Bürgerinitiativen wie in Hohenstein endlich eine Chance! Bitte helfen Sie mit und unterzeichnen Sie unseren Appell!
Klicken Sie hier, um den Megastall-Minister zu stoppen
Mit herzlichen Grüßen
Katrin Beushausen, Campact-Campaigner
PS: Massentierhaltung schadet übrigens nicht nur Tieren, sondern auch uns Menschen. Denn über die Gülle aus Megaställen gelangen Antibiotika-Rückstände und Nitrat in Grundwasser und Lebensmittel - und bedrohen so unsere Gesundheit.[9]
[1] “Umweltministerin plant härtere Auflagen für große Tierställe”, Süddeutsche Zeitung, 4. Oktober 2016
[2] Christian Schmidt im Interview, Passauer Neue Presse, 12. September 2016
[3] Fleischatlas 2016, Heinrich-Böll-Stiftung, S. 8
[4] “Was Sie über Massentierhaltung wissen sollten”, Süddeutsche Zeitung, 3. März 2014
[5] Matthias Wolfschmidt, “Das Schweinesystem”, 2016, S. 17
[6] “Kritik an der ‘Initiative Tierwohl’: Tierschützer sprechen von Betrug”, taz, 18. September 2016
[7] "Massive Tierschutz-Probleme bei Bauern-Chefs", NDR Panorama, 23. September 2016
[8] “Protest gegen Hähnchenmast - Hohensteiner BI geht ins Widerspruchsverfahren”, ODF, 12. Mai 2016
[9] “Gefährliches Nitrat im Trinkwasser”, SWR online, 27. Mai 2016
2016-09-30
BÖLW fordert Überarbeitung des Klimaschutzplanes 2050
2016-09-29
Ökolandbau investieren — Landwirtschaft krisenfester machen
2016-09-26
ALDI Süd weltweit ohne Käfigeier
2016-08-25
Massentierhaltung stoppen
Tierhaltung und Umwelt: Fehlentwicklungen korrigieren, Öko-Tierhaltung stärken
Berlin, 24.08.2016. Zur Diskussion um den Regulierungsbedarf im Bereich der Intensivtierhaltung erklärt Felix Prinz zu Löwenstein, Vorstandsvorsitzender des BÖLW:
„Die Vorschläge von Bundesministerin Hendricks sind ein erfreuliches Zeichen dafür, dass das Bundesumweltministerium die große Bedeutung agrarpolitischer Rahmenbedingungen für die Umwelt erkennt und daraus Konsequenzen ziehen will. Die derzeitige Gestaltung dieser Rahmenbedingungen zwingt viele Bäuerinnen und Bauern dazu, weiter an einer Ausrichtung auf Mengenwachstum festzuhalten, um ihre Betriebe erhalten zu können. Dabei wird immer deutlicher, dass diese Art der Produktion auf Kosten gesellschaftlicher Güter wie sauberem Wasser, Artenvielfalt und nicht zuletzt Tierwohl geht. Die jetzt von Bundesministerin Hendricks vorgestellten Pläne können dazu beitragen, Fehlentwicklungen in der Intensivtierhaltung zu korrigieren. Eine Neuausrichtung muss aber auch zum Ziel haben, ökologisch vorteilhafte Tierhaltungssysteme zu stärken. Besonders die Haltung von Tieren an der frischen Luft muss erleichtert und darf nicht erschwert werden. Leider bevorzugen gerade umweltpolitische Regelungen zunehmend geschlossene Stallsysteme ohne Tageslicht gegenüber Freiland- und Auslaufhaltung.
Tausende von Öko-Bauern beweisen mit ihrer täglichen Arbeit, dass eine ökologisch ausgerichtete Tierhaltung Gemeingüter wie Wasser, Biodiversität, Boden schützt und damit auch dem Klimawandel entgegenwirkt. An die Betriebsfläche gebundene Tierbestände und artgerechte Bedingungen wie Weidehaltung oder Auslauf sorgen für weniger Nährstoffüberschüsse und für mehr Tierwohl, gleichzeitig für besonders hochwertige Lebensmittel sowie die Erhaltung von wertvollen Kulturlandschaften und Ökosystemen.
Weil bei der Produktion keine Kosten auf die Allgemeinheit abgewälzt werden, haben die Produkte einen ehrlichen Preis. Der ist deutlich höher, deshalb konsumieren Ökokunden spürbar weniger tierische Lebensmittel – und das macht eine Verringerung der Tierbestände möglich.
Immer mehr Verbraucher fragen hochwertige tierische Lebensmittel aus Ökologischer Landwirtschaft nach. Dieses Angebot der Gesellschaft muss die Politik nutzen und die politischen Weichen für eine Ausweitung von ökologischer Landwirtschaft und Ernährung stellen. Dazu zählt insbesondere die Aufstockung der Mittel für die Öko-Forschung im neuen Bundeshaushalt, über den die Abgeordneten des Bundestages in den nächsten Wochen beraten.“
2016-08-18
Ressourcen schützen mit Kreislaufwirtschaft
Seit dem 29. April sind die natürlichen Ressourcen für 2016 in Deutschland aufgebraucht. Weltweit waren die Biokapazitäten am 8. August erschöpft. Felix Prinz zu Löwenstein, Vorsitzender des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), kommentiert den Erdüberlastungstag.
"Ab heute leben wir auf Kredit und auf Kosten unserer Kinder. Wir übernutzen zu viele Ressourcen wie Böden oder Wasser. Weltweit werden jedes Jahr mehr als 10 Millionen Hektar Landwirtschaftsfläche durch falsche landwirtschaftliche Bewirtschaftung zerstört. Das entspricht fast der gesamten deutschen Ackerfläche. Wenn alle Menschen so leben würden wie wir in Deutschland, bräuchten wir mehr als 3 Erden. Das müssen wir ändern.
Landwirtschaft muss wieder stärker im Kreislauf funktionieren. Der Ökolandbau macht vor, wie das geht. Biobäuerinnen und -bauern bewirtschaften ihre Betriebe als ganzheitliche Systeme, in denen Ackerbau und Viehhaltung im Einklang stehen. Nach dem Vorbild der Natur versuchen Biobäuerinnen und -bauern so wenig wie möglich externe Betriebsmittel einzusetzen. Energieaufwendige Kunstdünger oder chemisch-synthetische Pestizide sind tabu. Durch weniger Tiere pro Fläche vermeiden Biobäuerinnen und -bauern umweltschädliche Emissionen und Überdüngung.
Mit gesunden Humusböden wird auf Biohöfen jede Menge Kohlenstoff gebunden. Dieses Bio-CSS* auf Ökohöfen entlastet das Klima.
Die Politik muss dringend umsteuern Richtung Kreislaufwirtschaft und nachhaltige Wirtschaftsformen wie den Ökolandbau konsequent voranbringen."
*CCS = Carbon (Dioxide) Capture and Storage (dt. CO2-Abscheidung und -Speicherung)
Hintergrundinfo
Der Erdüberlastungstag (Earth Overshoot Day) gibt an, ab welchem Tag im Jahr die Biokapazität erschöpft ist. Während im Jahr 2000 der Erdüberlastungstag noch auf den 1. Oktober fiel, hat das "Global Footprint Network" errechnet, dass in 2016 schon am 8. August alle natürlichen Ressourcen wie Wälder, Flächen, Wasser oder Ackerland verbraucht sind. Der deutsche Erdüberlastungslag wurde bereits auf den 29. April datiert.
Quelle: Pressemitteilung des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft e.V.
2016-08-13
Ganzjährige Ausbringung von Festmist und Kompost weiterhin ermöglichen
2016-08-09
Nachhaltig? Öko ist Leitbild
2016-07-17
2016-07-06
Saatgut: EU-Richtlinie verhindert Vielfalt
2016-07-02
Glyphosat-Funde in Honig belegen: Totalherbizid muss endlich vom Acker
2016-06-24
Eis vom Milchhof Griesel
2016-06-20
Feldtag Ökologischer Ackerbau
2016-06-05
Milch bringt Vielfalt in die Sommerküche
Umstellen auf ökologischen Landbau
2016-06-02
Das Hunger-Märchen
Politkrimi um den Unkrautvernichter Glyphosat
Schon kommenden Montagwill die EU-Kommission über einen neuen Vorschlag abstimmen lassen: Sie plant, die aktuelle Zulassung um weitere 12 bis 18 Monate zu verlängern. Die endgültige Entscheidung über die eigentliche Wiederzulassung wäre damit erneut vertagt – und Glyphosat weiterhin allgegenwärtig.
Offiziell heißt es aus Brüssel, man wolle so Zeit gewinnen, um noch eine Bewertung der Europäischen Chemikalienagentur einzubeziehen. Doch die Fakten liegen längst auf dem Tisch: Glyphosat ist eine Gefahr für Mensch und Natur und muss endlich vom Markt genommen werden!
Aus gutem Grund scheiterte die EU-Kommission deshalb schon zweimal mit dem Versuch, unter den Mitgliedsstaaten eine qualifizierte Mehrheit für die Wiedergenehmigung zu organisieren. Wir werten den neuen Vorstoß der Kommission deshalb als Akt der Verzweiflung, um doch noch irgendwie eine Zustimmung der Mitgliedstaaten zu bekommen.
Jetzt kommt es auf Bundesumweltministerin Hendricks an: Sie darf die Kommission nicht mit dem Versuch durchkommen lassen, einfach so lange Abstimmungen anzusetzen, bis ihr das Ergebnis passt. Verhindert sie weiterhin ein deutsches "Ja", steht Glyphosat vor dem Aus – eine historische Chance!
2016-05-31
Spritzgifte wie Glyphosat müssen vom Acker verbannt werden
Eine erneute Verlängerung würde bedeuten, dass Chemie- und Agrarindustrie so weiter machen können wie bisher. Keine Auflagen, keine Einschränkungen, kein Schutz der biologischen Vielfalt und unserer Gesundheit. Und das trotz fehlender Zustimmung und Protesten und Bedenken von Wissenschaft, Zivilgesellschaft und vernünftigen Mitgliedstaaten.
Die Dauer der Verlängerung ist nicht bekannt. Es geht vermutlich um ein oder zwei Jahre.
2016-05-30
Weniger ist mehr
Beispiel Milchproduktion: Wesentliche Anteile des Futters für die Überproduktion wachsen nicht auf heimischen Betrieben sondern auf den Sojafeldern Südamerikas. Zu viel Kraftfutter und eine Tierzucht, die nur auf Turboleistungen setzt, schaden der Tiergesundheit und verschärfen den Teufelskreis von Milchüberschüssen und Tiefstpreisen. „Da muss sich grundsätzlich etwas ändern“, so Löwenstein. „Wir müssen die Kuh von unseren eigenen Flächen und mit weniger Kraftfutter ernähren. Das nützt der Umwelt, den Tieren und den Bauern. Weniger Kraftfutter ist besser für Tiere und Umwelt und die Milchmenge wird gesenkt.“
Mit dem Diskussionsbeitrag „Weniger Milch, mehr Qualität, mehr Einkommen: Extensivierung als Schlüssel zur Lösung der Milchkrise“ legt der BÖLW einen konkreten Vorschlag für eine nachhaltige Lösung des Problems vor.
2016-05-26
Bioernährung muss nicht teurer sein
2016-05-23
Rinderhaltung im ökologischen Landbau
2016-05-12
Frühling ist Kräuterzeit
2016-05-02
Bundesregierung versagt beim Gewässerschutz
2016-04-28
Bio zeigt, wie eine Landwirtschaft funktioniert, die die Menschen wollen
2016-04-20
43,7 Millionen Hektar Biofläche - jetzt umstellen!
2016-04-18
BÖLW-O-Töne zur Agrarministerkonferenz: Gentechnik / Milchkrise / Düngerecht / Klima
2016-04-07
Krebsgefahr durch Glyphosat? Dubiose Rolle deutscher Behörden
2016-03-28
Deutscher Biomarkt wächst 2015 zweistellig
Nachricht von www.oekolandbau.de : |
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Die Umsätze mit Biolebensmitteln und -getränken in Deutschland wuchsen erstmals seit Jahren wieder zweistellig. So kauften die Haushalte in Deutschland Biolebensmittel und -getränke im Wert von 8,62 Milliarden Euro. Das sind rund elf Prozent mehr als in den Vorjahren. |