2015-06-29

Imker fordern Gentechnik-Anbauverbot

Die deutschen Imker wünschen sich ein bundesweites Anbauverbot für gentechnisch veränderte Pflanzen. Ihre Bienen flögen auf Nahrungssuche bis zu acht Kilometer, deshalb sei ein Nebeneinander von Gentechnik-Anbau und -Verbotszone „sowohl umweltpolitisch als auch landwirtschaftlich nicht vertretbar“.


Nicht abwarten, jetzt handeln.

2015-06-28

Naturschutz-in-EU

Biodiversität

Biodiversität – die Vielfalt der Lebensräume, der Arten und die Vielfalt innerhalb der Arten – bildet die Grundlage unseres Lebens. Wir sind angewiesen auf stabile Ökosysteme, natürliche Ressourcen und ein gesundes Klima. Ohne sauberes Trinkwasser, frische Luft und fruchtbare Böden können wir nicht überleben. Ökosystemleistungen wie schadstofffreie Luft und Böden, qualitativ hervorragendes Trink- und Grundwasser, Gewässer in gutem ökologischen Zustand sowie gesunde Nahrungsmittel sind Voraussetzungen für unser Wohlergehen und jegliche wirtschaftliche Tätigkeit. Ob Ernährung, Gesundheit, Wohnen oder Energieversorgung – alles hängt letztlich von Leistungen ab, die uns die Natur zurzeit noch zur Verfügung stellt, und zwar gratis.

Schäden an Natur kosten 50 Milliarden pro Jahr

Doch nur 17 Prozent der europaweit einheitlich geschützten Lebensräume und Arten sind ausreichend bewahrt, um uns weiterhin diese Leistungen zu garantieren. Ohne drastische Schutzmaßnahmen wird der zu verzeichnende Schwund an biologischer Vielfalt nicht nur andauern, sondern sich weiter beschleunigen. Damit verschwindet nicht nur ein wichtiger Teil der Heimat von Menschen in Europa, sondern auch regionale Wertschöpfung: Jeder vierzigste Arbeitsplatz in der EU hängt an der biologischen Vielfalt – naturnahe Waldwirtschaft, biologische Landwirtschaft und Ökotourismus. Fast jeder sechste Arbeitsplatz in der EU hängt von der Umwelt ab. Der Verlust an Leistungen aus der Natur durch die ihr zugefügten Schäden schlägt in Europa mit über 50 Milliarden Euro jährlich zu Buche. Quelle: BUND

2015-06-15

Tierwohlcheck auf 7.000 Verbandsbetrieben durchgeführt

Wie es den Tieren auf den Betrieben der Ökoverbände Bioland, Demeter, Naturland und Biokreis geht, erfasst detailliert der letztes Jahr eingeführte Tierwohl-Check.

Kontrolleurinnen und Kontrolleure überprüfen anhand von Schlüssel-Indikatoren zum Beispiel den Zustand des Gefieders bei Geflügel, die Verschmutzung von Rindern oder Verlustraten in der Aufzucht. Ziel ist es, das Wohl der Tiere auf Biobetrieben sicherzustellen und weiter zu verbessern.

Tierwohlchecks sind bisher nicht Bestandteil der Kontrolle nach der EU-Öko-Verordnung. Deshalb haben die Verbände das darüber hinausgehende System der Tierwohlkontrolle erarbeitet und im ersten Durchlauf 2014 erprobt. "Die gemeinsame Tierwohlkontrolle mit einheitlichen Standards hat sich in der Praxis bewährt. Die Landwirte nehmen sie gut an", zieht die Arbeitsgemeinschaft Tierwohl jetzt eine erste Bilanz.

Legehennen und Hahn auf Biolandhof Eisenach

Die Arbeitsgemeinschaft Tierwohl wird von den Verbänden Biokreis, Bioland, Demeter und Naturland getragen. 2014 wurde der Tierwohlcheck somit von vier Verbänden umgesetzt. Die Kontrolleure bewerten im Rahmen der verbandlichen Regelkontrolle in tierhaltenden Betrieben wesentliche Indikatoren des Tierwohls wie Ernährungs-, Pflege- und Gesundheitszustand der Tiere sowie den Zustand von Stall, Auslauf und Futter und die Verlustraten. Die Arbeitsgemeinschaft Tierwohl, bestehend aus Fachleuten der Verbände, hat dafür Prüfkriterien für Rind, Schaf, Ziege, Schwein und Geflügel entwickelt. Ziel ist es, mögliche Schwachstellen auf den Mitgliedsbetrieben zu identifizieren und zu beheben.

Knapp 7.000 tierhaltende Mitgliedsbetriebe wurden 2014 von den Kontrolleuren überprüft. In 95 Prozent der Fälle wurden keine Abweichungen von den Vorgaben festgestellt. In Einzelfällen wurden Mängel wie zu starke Verschmutzungen der Rinder, schlecht geführte Auslaufbereiche für Geflügel oder zu hohe Verlustraten bei Jungtieren registriert. Die betroffenen Betriebe werden aufgefordert, diese Mängel schnellstmöglich zu beheben. Die Umsetzung und der Erfolg der Maßnahmen werden durch Nachkontrollen überprüft. Die Verbände unterstützen die Betriebe bei der Einhaltung und Nachbesserungen zu den Tierwohl-Vorgaben über ihre Fachberatungen. Der Tierwohlcheck wurde im vergangenen Jahr erstmals auf allen tierhaltenden Mitgliedsbetrieben angewandt. Er wird nun jährlich bei der regulären Öko-Kontrolle durchgeführt. Auf Grundlage der jährlichen Evaluierung des Kontrollverfahrens wird der Tierwohlcheck zielgerichtet weiterentwickelt. So werden in diesem Jahr die Schulungen der Kontrolleure und die Checklisten weiter verbessert.  

 

Quelle: Gemeinsame Pressemitteilung vom Bioland e.V., Demeter e.V., Naturland e.V. und Biokreis e.V

2015-06-12

An den Pranger gestellt

Labormaus (Foto: rama / wikimedia, creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/fr)

Firmen, die an gentechnisch veränderten Tieren forschen und diese patentieren, brauchen viel Kapital. Woher bekommen sie es? Die niederländische Beratungsagentur Profundo hat das nun untersucht. Investiert haben unter anderem Credit Suisse, Deutsche Bank, HSBC, JP Morgan Chase und UBS, der norwegische Pensionsfonds und die Australische Nationaluniversität.

Im Auftrag des Münchner Vereins Testbiotech analysierten die Berater Finanzbeziehungen von sechs Unternehmen. Alle haben Testbiotech zufolge zwischen 100 und 400 Patentanträge auf Gentechnik-Tiere gestellt. Dabei handelt es sich um Altor BioScience (USA), Bionomics (Australien), Intrexon (USA) – diese drei haben sich laut dem Verein sogar gentechnisch veränderte Affen patentieren lassen – sowie um die großen Pharmakonzerne Novartis (Schweiz), Pfizer (USA) und Roche Holding (Hoffmann - La Roche, Schweiz). Gentechnik-Tiere werden insbesondere in der Pharmaforschung eingesetzt.

Großbanken wie Credit Suisse, Deutsche Bank und HSBC halten wenig überraschend Aktien an den drei Pharmariesen. In Bionomics, das zuletzt ein Patent auf gentechnisch veränderte Schimpansen zurückgab, laut Testbiotech jedoch weitere hält, haben unter anderem die New York Life Insurance Company (14 Millionen Dollar) und die Australische Nationaluniversität (13 Mio.) investiert. Intrexon, das ebenfalls Gentechnik-Menschenaffen patentiert hat, zählt Morgan Stanley (11 Mio.) und JPMorgan Chase (10 Mio.) zu seinen Aktionären. Zudem sitzt ein Aufsichtsratsmitglied von Intrexon (Homepage sinnigerweise www.dna.com) auch im Aufsichtsrat von Citigroup und Citibank in den USA.

„Wir sehen seit Jahren einen stetig steigenden Trend zu immer mehr Versuchen mit gentechnisch veränderten Tieren. Ursache sind nicht nur medizinische Gründe, sondern auch kommerzielle Interessen, wie sie sich in Patentanträgen zeigen“, erklärte Christoph Then von Testbiotech die Ergebnisse. „Hier tragen sowohl Firmen als auch Investoren eine erhebliche Verantwortung. Bisher fehlen aber die nötigen Standards für ein ethisch vertretbares Investment in diesem Bereich.“ Deshalb müsse die Politik einspringen. Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) habe auf ein Schreiben aber nicht reagiert, so Testbiotech.

Dass Gentechnik-Tiere wie gewöhnliche Ware behandelt werden, zeigt Testbiotech an einem Beispiel. Eine US-Firma werbe mit Sonderangeboten: zehn Prozent Rabatt auf gentechnisch veränderte Mäuse, die online bestellt werden – dazu ein Plüschtier. Oben drauf gibt es einen Apple-Gutschein im Wert von 500 Dollar, wenn neue Kunden angeworben werden. [dh]

2015-06-02

Herkunft von Biolebensmitteln

Laut einer Umfrage des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft achten über 57 Prozent der deutschen Verbraucherinnen und Verbraucher beim Einkauf auf die Herkunft von Lebensmitteln. Heisst das, dass regionale Produkte bevorzugt werden? Oder geht es den Befragten auch um die Art und Weise der Erzeugung der Produkte und um die Menschen, die dafür Verantwortung übernehmen?

Mehr dazu bei Ulrike Kreysa von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE):
http://www.oekolandbau.de/haendler/thema-des-monats/herkunft-von-biolebensmitteln/