2017-02-25

Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) zum Tierwohllabel

Dr. Felix Prinz zu Löwenstein, BÖLW-Vorsitzender:
 
„Landwirtschaftsminister Christian Schmidt muss den Bauern einen Basisstandard zur Verfügung stellen, auf dem sie artgerechte Tierhaltung aufbauen können. Dafür braucht es ein besseres Ordnungsrecht und nicht nur ein freiwilliges Labelprogramm, zu dem es nicht einmal Kriterien gibt. 

Besonders bedauerlich ist es, dass Schmidt nicht die verpflichtende Kennzeichnung analog zur Eierkennzeichnung etabliert. Das kennen die Menschen und fänden sich damit schnell zurecht.“

2017-02-20

Jetzt für Förderpreis bewerben

Mit dem Förderpreis „Mehr Bio für morgen“ unterstützen die BioMessen Akteure, die sich aktiv für mehr Bio und ökologischen Landbau engagieren. Nun naht der Bewerbungsschluss: Noch bis zum 20. Februar können sich Unternehmen, Initiativen, Vereine, Institutionen, Einzelpersonen oder Projekte bewerben.

Verliehen wird der Preis auf einer der vier BioMessen, und zwar an ein bis zwei Preisträger. Eine Jury aus Bio-Experten wählt die Gewinner aus. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. Die Preisträger erhalten das Geld in Form von Sachleistungen wie Messeauftritten, Werbeunterstützung oder Unterstützung bei der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Die BioMessen entscheiden nach dem von der Jury ermittelten Bedarf, in welcher Form das Preisgeld jeweils zur Verfügung gestellt wird.
BioMessen-Veranstalter Matthias Deppe: „Wir wollen ausgewählte Akteure nicht nur einfach auszeichnen, sondern sie dabei unterstützen sich weiterzuentwickeln, sich zu vernetzen und optimal zu positionieren.“

Um die Auszeichnung können sich sowohl bereits umgesetzte als auch geplante Unternehmungen/Projekte bewerben. Die Aktivitäten sollten einen unmittelbaren Bezug zur deutschen oder europäischen Bio-Branche haben. Die Bewerbungsunterlagen stehen online unter www.biomessen.info zur Verfügung.

2017-02-15

Fairness im Biohandel

Das schrieb am 10.02.2017 Horst Fiedler im newsletter  bio-markt.info der bio verlag gmbh aus Aschaffenburg: 

Das Hochwasser in Sizilien traf auch Bio-Blutorangenbäume. Harter Winter in Südeuropa, Ernteausfälle, Bauern in Not. Die SuperBioMarkt AG schreibt ihren Kunden, warum sie ihre Lieferanten nicht im Stich lässt.

In einem Newsletter an seine Kunden beschreibt der Filialist die prekäre Situation der Landwirte im Mittelmeerraum: „Seit Wochen ist es nicht nur in Italien, sondern zeitgleich auch in Spanien und Süd-Frankreich zu kalt. Kalter Regen, Schnee und Hochwasser beschädigen die Früchte und erschweren die Ernte und den Transport.“ 

Das alles führe zu einem deutlich geringeren Angebot an Paprika, Tomaten, Zucchini. Auch Zitrusfrüchte wie Orangen, Mandarinen und Blutorangen sowie Salate seien betroffen. 

„Der SuperBioMarkt hat frühzeitig Verträge über bestimmte Mengen und gute Preise abgeschlossen. Theoretisch könnten wir Ihnen daher jetzt sehr gute Preise anbieten. Allerdings würden diese Preise in Kombination mit den geringen Erntemengen und den Schäden durch das Wetter unsere Partnerbetriebe in Südeuropa in den Ruin treiben. Daher sind wir von diesen Verträgen freiwillig zurückgetreten und zahlen den Landwirten angemessene Preise. So können wir auch in den nächsten Jahren gute Bio-Ware von diesen Betrieben beziehen.

Wir glauben, dass diese Art zu handeln langfristig nachhaltig ist und bitten Sie, unsere Kunden, um Verständnis, wenn es in den nächsten Wochen zu einem knappen Angebot und höheren Preisen in diesen Warengruppen kommt.“
So geht Fairer Handel. 

2017-02-07

Ökolandbau ohne Pflug

Das LOP-Sonderheft „Ökologischer Landbau ohne Pflug“ hat die interessantesten Beiträge aus den letzten Jahrgängen der LOP zusammengestellt. Ein Heft nicht nur für Ökobetriebe, sondern für alle interessierten Profi-Pflanzenbauer, die auf Herbizide wie Glyphosat verzichten wollen.

Auf 116 Seiten werden zum Beispiel Praktiker vorgestellt, die erfolgreich pfluglos im ökologischen Landbau wirtschaften. Dabei werden verschiedene Ansatzpunkte verfolgt, wie der technische Einsatz von optoelektronisch gesteuerten Hackmaschinen oder Dammkulturen, um das Unkraut möglichst effektiv zu bekämpfen. Darüber hinaus werden alternative Techniken zum Pflugeinsatz und das in den USA weit verbreitete „Vertical Tillage“ vorgestellt. Andere Biolandwirte haben sich vom Prinzip des „sauberen Ackers“ verabschiedet und setzen auf Mischkulturen und Untersaaten. Die Beikräuter werden hier nicht mechanisch bekämpft, sondern durch die Saatpartner unterdrückt.

Der Themenkomplex der Körnerleguminosen und Zwischenfrüchte nimmt im neuen Heft ebenfalls einen wichtigen Stellenwert ein. Ausgewählte Fachleute beschreiben ihre mehrjährigen Erfahrungen mit Zwischenfruchtmischungen und stellen Anbaualternativen mit Körnerleguminosen vor. Des Weiteren werden Erkenntnisse, wie Humusforschung oder auch der Einfluss der Regenwürmer auf die Eigenschaften des Unterbodens, vorgestellt.

Weitere Informationen zum Sonderheft gibt es hier:
https://www.pfluglos.de/sonderheft/Sonderheft_Ökolandbau_ohne_Pflug

2017-02-04

Ökologische Hühnerzucht

Landwirtschaftsminister Schmidt überreichte am 27. Januar den Zuwendungsbescheid für das Forschungsprojekt zur Weiterentwicklung der ökologischen Hühnerzucht an die Mitglieder des Forschungsverbundes. Auf der Internationalen Grünen Woche (IGW) in Berlin nahmen Peter Boysen, Präsidiumsmitglied von Bioland, Alexander Gerber von Demeter für die ökologische Tierzucht gGmbH (ÖTZ) und Prof. Bernhard Hörning von der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde den Bescheid entgegen. "In dem Projekt möchte Bioland im Forschungsverbund eine eigenständige ökologische Hühnerzucht in Deutschland entwickeln. Damit machen wir uns unabhängiger von großen Geflügelkonzernen", beschreibt Projektleiterin Dr. Stephanie Fischinger von Bioland wichtige Ziele.

Die Bio-Hühnerhaltung gewinnt in Deutschland immer stärker an Bedeutung. Mit der wachsenden Nachfrage nach ökologisch erzeugten Eiern und Geflügelfleisch steigt auch die Anzahl der ökologischen Geflügel-Betriebe. Da die Hühnerzucht aber vor allem in den Händen von Firmen liegt, die vorwiegend für die konventionelle Geflügelhaltung züchten, braucht der Ökolandbau eine eigene unabhängige Züchtung, die zu den spezifischen Anforderungen auf den Betrieben passt. "Über das Öko-Huhn Projekt wird es uns ermöglicht, eigene Strukturen zur Züchtung von Geflügel auf ökologischer Basis aufzubauen.", beschreibt Inga Günther, Geschäftsführerin der ÖTZ die Grundlage des Projektes. Zuchtziele sind zum Beispiel die Aufzucht mit heimischem Futter wie Leguminosen und die Eignung der Tiere für die Auslaufhaltung. Das Projekt soll dazu beitragen, zukunftsweisende Lösungen für die Umsetzung von 100 Prozent ökologischer Fütterung und der Aufzucht von männlichen Küken zu entwickeln. "Mit dem Projekt sollen auch relevante Daten zur Entwicklung eines ökologischen Zweinutzungshuhns erarbeitet werden", so Günther.

Mit der Züchtung erhält der ökologische Landbau leistungsorientiere Gebrauchskreuzungen. Ein Nebeneffekt der Züchtung ist der genetische Erhalt alter robuster Rassen, da diese mit eingekreuzt werden. "Da diese Rassehühner geringere Leistungen als Hybridhühner haben, könnten sie eine Alternative für kleinere Betriebe sein. In der Direktvermarktung kann dem Kunden der höhere Preis durch den vorhandenen Mehrwert des Geflügels gut erklärt werden", erläuterte Prof. Hörning von der Hochschule Eberswalde.

Gefördert wird das über drei Jahre laufende Forschungsprojekt vom Bundesprogramm ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN).

Quelle: Pressemitteilung Bioland

Betriebsmittelliste 2017 erschienen

Logo FiBL - Betriebsmittelliste 2017 erschienen

Die aktuelle Ausgabe der "Betriebsmittelliste für den ökologischen Landbau in Deutschland" ist erschienen. Mit 1.500 Produkten von 330 Firmen bietet die Liste einen umfangreichen Überblick über Produkte, die im ökologischen Landbau eingesetzt werden können.


Aufgeführt sind Betriebsmittelprodukte, die in der ökologischen Landwirtschaft eingesetzt werden können: für Düngung, Pflanzenschutz und Pflanzenstärkung, Reinigung und Desinfektion, Parasitenbekämpfung und Fütterung. Hinzu kommen Produkte für die Wein- und Saftbereitung. Im vergangenen Jahr wurden wiederum knapp 280 neue Produkte aufgenommen, die meisten davon in den Produktbereichen Düngemittel/Substrate sowie bei den Reinigungs- und Desinfektionsmitteln. Die Bioverbände Demeter, Demeter International, Gäa und Naturland nutzen auch in diesem Jahr wieder die aktuelle Betriebsmittelliste, um auf dieser Basis eigene Verbandslisten durch die FiBL Projekte GmbH erstellen zu lassen.  

Auf der Webseite www.betriebsmittelliste.de steht die bewährte Online-Betriebsmittelsuche zur Verfügung. Hier können alle aktuell gelisteten Produkte eingesehen und Bestätigungen zur Konformität der Betriebsmittel erstellt werden. Auch Produkte, die nach Drucklegung in die Betriebsmittelliste 2017 aufgenommen werden, sind auf der Webseite zu finden.  

In der Online-Suche können die Produkte nach den Demeter-, Demeter International-, Gäa- und Naturland-Verbandsrichtlinien gefiltert werden.  

Auch in der aktuellen Auflage der Betriebsmittelliste werden wieder Produkte aus den Bereichen Zutaten, Hilfs- und Zusatzstoffe für die Herstellung von Biowein sowie Reinigungs- und Desinfektionsmittel für die Herstellung von Biofruchtsaft und -wein gelistet.  

Die Betriebsmittelliste 2017 umfasst 230 Seiten und kann zum Preis von 14,00 Euro zuzüglich Versandkosten bestellt werden.  

Quelle: Pressemitteilung des FiBL