2001-01-01

EU-Abgeordneten-Check „Bauernhöfe oder Agrarindustrie?“

Über die Zukunft unserer Landwirtschaft und unseres Essens in Europa wird in den kommenden Monaten in Brüssel entschieden. Erstmals werden auch die EU-Abgeordneten mit an der Entscheidung beteiligt und voraussichtlich Anfang 2013 im EU-Parlament abstimmen.

Deswegen wollen wir in den kommenden Monaten unsere 99 deutschen Europa-Abgeordneten in ihren Wahlkreisen, in ihrer Region, in ihrer Stadt besuchen. Wir wollen mit unseren Abgeordneten ins Gespräch kommen und ihre Position öffentlich machen. Wir wollen wissen: sind unsere Volksvertreter in Brüssel für Bauernhöfe oder Agrarindustrie?

Weitere Informationen in Kürze unter www.meine-landwirtschaft.de/aktionen



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Megaställe stoppen - für bäuerliche Landwirtschaft

In den vergangenen drei Jahren wurden in Deutschland so viele Mega-Ställe beantragt oder gebaut wie nie zuvor – für 2,5 Millionen Schweine und fast 40 Millionen Hühner. Vor allem Investoren aus den Niederlanden industrialisieren unsere Landwirtschaft, denn bei ihnen zu Hause wurden Tier- und Umweltstandards verschärft. Bei uns hingegen dürfen Masttiere auf engstem Raum zusammengepfercht, mit Gen-Soja gefüttert und mit Antibiotika vollgestopft werden.

Jetzt bietet die Bundestagwahl die Chance, mit einer neuen Regierung eine Agrarwende einzuleiten: Wenn Mega-Ställe und Schlachthöfe nicht mehr mit Agrarsubventionen gefördert, wirkungsvolle Tierschutzbestimmungen erlassen und Tierhaltung an den Betrieb eigener Futterflächen gebunden werden, würden sich Tierfabriken kaum mehr rentieren. Und wenn wir Bürgerinnen und Bürger nun im Wahlkampf zeigen, dass diese Frage für uns entscheidend ist, müssen die Parteien reagieren.

Im Sommer tragen wir daher unseren Protest gegen Tierfabriken und für eine bäuerliche, ökologischere Landwirtschaft auf die Straße. Für den 13. Juli mobilisieren wir als Teil eines großen Bündnisses zu einer Demonstration in München unter dem Motto „Mir hams satt!“.

Am 31. August umzingeln wir dann mit vielen tausend Menschen einen Ort, der wie kein anderer für die Agrarindustrie steht: Europas größten Schlachthof im niedersächsischen Wietze nahe Celle. Angeführt wird unser Protest von einem fünf Meter hohen, beweglichen Huhn. Die Großpuppe wird der Demonstration pickend und scharrend am Schlachthofzaun vorangehen.

Noch haben wir die Aktionen nicht finanziert. Damit sich die Menschen nach München und Wietze aufmachen und für eine bäuerliche, ökologischere Landwirtschaft demonstrieren, müssen wir mindestens 15.000 Euro in die Hand nehmen. Das Riesenhuhn bauen zu lassen, kostet uns weitere 4.000 Euro. Bitte ermöglichen Sie die Großaktionen direkt vor der Bundestagswahl mit Ihrer Spende: Ob, 10, 20 oder 30 Euro, jeder Betrag hilft!

Spenden Sie für das Demo-Huhn!

Ob unsere Landwirtschaft weiter industrialisiert oder wieder bäuerlicher und ökologischer wird – diese Auseinandersetzung hat im Januar schon die Landtagswahl in Niedersachsen entschieden. Die neue Landesregierung erschwert seitdem mit Auflagen den Bau neuer Mega-Ställe. Jetzt wollen wir das Thema in den Wahlkampf tragen. Immerhin: Erstmals fordert auch die SPD in ihrem Wahlprogramm eine Agrarwende.

Mit „Wir haben es satt“ ist ein starkes Bündnis für eine neue Agrarpolitik entstanden. Mit zehntausenden Menschen demonstrierten wir in diesem Januar zum dritten Mal in Berlin und brachten Agrarministerin Ilse Aigner auf der „Grünen Woche“ ins Schwitzen. Seit Anfang des Jahres verhinderten Aktive des Netzwerks „Bauernhöfe statt Agrarfabriken“ 16 Tierfabriken. Unsere Bewegung ist stark, denn sie vereint Bäuerinnen und Bauern mit Verbraucher/innen, Tier- und Umweltschützer/innen, Imker/innen und Eine-Welt-Aktivist/innen.

Wenn wir vor der Wahl zeigen, wie viele Menschen inzwischen Bauernhöfe statt Agrarfabriken fordern, dann wird sich eine neue Regierung vor dem Protest der Bürger/innen nicht wegducken können. Demonstrieren Sie mit am 13. Juli in München – und unterstützen Sie die Großaktionen schon heute mit einer Spende.

Spenden Sie jetzt online!

Herzliche Grüße

Astrid Goltz und Christoph Bautz

PS. Sie können Ihre steuerlich abzugsfähige Spende auch direkt auf unser Kampagnenkonto überweisen:

Campact e.V.
Konto-Nr. 6980010631
Stichwort: Mir hams satt
Bank für Sozialwirtschaft
BLZ 25120510


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