2017-10-22

Unser unheimliches Essen

Nach jahrelangem Leidensweg mit diffusen Krankheitssymptomen wie starken Schmerzen, Übelkeit, extreme Müdigkeit und Hautausschlag, erhält die Journalistin Caitlin Shetterly die Diagnose, allergisch auf genmanipulierten Mais zu sein. Auf diesen zu verzichten: kein Problem. Oder doch?

Ihrer akribische Recherche führt die Autorin zuerst durch die Kornkammer der USA, aber auch bald auf die Spur genveränderter Pollen im Honig nach Brüssel und Deutschland. Dabei zeigt sich die erschreckende Wahrheit darüber, wie weit unser Essen, aber auch Lebensmittelverpackungen, Windeln, Medikamente oder Zahnpasta, darunter auch Bioprodukte, schon von genmanipulierten Substanzen unterwandert sind.

Nach Gesprächen mit Experten, Bauern, Wissenschaftlern und ehemaligen Monsanto-Mitarbeitern schreibt Caitlin Shetterly einen Artikel über genmanipulierte Lebensmittel in der amerikanischen ELLE, der zum viralen Hit wird. Kurze Zeit später entsteht ihr Buch „Genbombe - Wie sich genmanipulierte Lebensmittel unbemerkt in unser Essen schleichen“, das aim Juli 2017 im Heyne Verlag erschienen ist.

Eine der Schlüsselfiguren ihrer Recherche ist der Vorsitzende des Deutschen Berufsimkerverbands und Präsident des europäischen Erwerbsimkerbundes Walter Haefeker. Der in Seeshaupt bei München lebende Imker ist Spezialist für das Thema gentechnisch veränderter Organismen (=GVO) und hat das Vorwort zum Buch geschrieben. Dank ihm erhält die Autorin tiefe Einblicke in die GVO-Politik Europas, speziell des Honigs, und berichtet aus nächster Nähe über eine der wichtigsten Lobbyschlachten in Brüssel.

Das Buch „Genbombe“ beginnt als persönliche Geschichte einer Frau die gesund werden möchte und weitet sich aus zu einem investigativen Thriller, der die unbekannten Fakten über unser täglich Brot aufdeckt. Es wirft einen beunruhigenden Blick auf den größten Lebensmittelkampf unserer Zeit, der gerade erst begonnen hat.

»Shetterlys zugängliches, gut recherchiertes und beunruhigendes Werk bringt Klarheit in eine oft undurchsichtige Debatte.«
 Publishers Weekly
Die Autorin:
Caitlin Shetterly ist Autorin mehrerer Sachbücher und schreibt regelmäßig für The New York Times Magazine und die amerikanische Elle. Sie lebt mit ihrer Familie in Maine.
http://www.caitlinshetterly.com/

Caitlin Shetterly
Genbombe
Wie sich genmanipulierte Lebensmittel
unbemerkt in unser Essen schleichen
Originaltitel: Modified (Putnam, 2016)
Deutsche Erstausgabe
Paperback, Klappenbroschur,
416 Seiten, 13,5 x 20,6 cm,
10 s/w Abbildungen
ISBN: 978-3-453-60428-5
€ 14,99 [D]  | € 15,50 [A]  |  CHF 20,50*  
(* empf. VK-Preis)

Verlag: Heyne

Nicht abwarten, jetzt handeln.

2017-08-30

Süßer Sommer: Obstkuchen und -torten mit heimischen Biofrüchten

Der Sommer bietet eine reiche Auswahl an frischem Bioobst aus deutscher Ernte: Himbeeren, Stachelbeeren, Johannisbeeren, Kirschen, Aprikosen, Mirabellen, Zwetschgen, erntefrische Äpfel und Birnen - da ist für alle etwas dabei. Das lässt auch die BIOSpitzenköche nicht kalt und inspiriert sie zu verführerischen Rezepten für köstliche Obstkuchen und -torten. 

» Weiterlesen
https://www.oekolandbau.de/verbraucher/biospitzenkoeche/aktuelles/tipps-der-biospitzenkoeche/suesser-sommer-obstkuchen-und-torten/

2017-08-28

Biospeiseeis – junge Marken produzieren Sorten von traditionell bis ausgefallen

Der Markt für Bioeis ist in den vergangenen Jahren rasant gewachsen. Dabei sind es vor allem junge Marken, die mit handwerklicher Sorgfalt und hochwertigen Rohstoffen Eisspezialitäten zaubern, mit denen sie selbst anspruchsvolle Kundinnen und Kunden überzeugen. 
Wie schaffen sie das? Und welche Chancen bietet Bioeis dem Fachhandel?
 Weiter lesen:

2017-08-01

Neue Düngeverordnung - das ändert sich für Ökobetriebe

Seit Juni 2017 gilt die neue Düngeverordnung. Viele Veränderungen betreffen in erster Linie konventionell wirtschaftende Betriebe. Doch auch Ökobetriebe müssen sich auf neue Vorgaben und Regelungen einstellen. Welche dies sind, erfahren Sie hier.

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https://www.oekolandbau.de/erzeuger/pflanzenbau/allgemeiner-pflanzenbau/duengung/neue-duengeverordnung/

2017-06-28

Heute Film Kampf ums Saatgut 22 Uhr BR

Liebe Kollegen, Freunde und Mitstreiter für (Patent-)freies Saatgut,
Heute, 28. Juni um 22:00 zeigt der BR die Doku von Andrea Koeppler

„Kampf ums Saatgut - wer bestimmt was wir essen?“

http://www.br.de/br-fernsehen/programmkalender/ausstrahlung-1095140.html

Es äußern sich Züchter und Bauern, aber auch Wissenschaftler und politische Entscheidungsträger. Haben die konventionellen Pflanzenzüchter noch eine Zukunft? Und ist die Biodiversität auf unseren Feldern in Gefahr?

Anregendes Schauen wünscht
Bertram Verhaag


2017-05-15

Ethik in der Landwirtschaft

Ethik-Modul der Uni Hohenheim gilt als Best-Practice-Beispiel


(11.05.2017) Das von Studierenden entwickelte Lehrmodul zu Ethik in Ernährung und Landwirtschaft findet Aufnahme in den best-practice-Band "Zukunftsfähige Hochschulen gestalten".

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https://www.oekolandbau.de/service/nachrichten/detailansicht/ethik-modul-der-uni-hohenheim-gilt-als-best-practice-beispiel/


2017-04-23

BÖLW-Statement zum Earth Day 2017: Gemeinsam Boden schützen

Berlin, 21.04.2017. Der Tag der Erde (Earth Day), der jedes Jahr am 22. April in mehr als 150 Ländern zelebriert wird, soll die Menschen dazu anregen, sich über die Folgen ihres Konsumverhaltens Gedanken zu machen und nachhaltig und verantwortungsbewusst zu handeln. Anlässlich des Earth Day 2017 setzen sich Bürger und Organisationen in ganz Europa in der Kampagne „People4Soil“ für Bodenschutz ein und fordern von EU-Kommissionpräsident Juncker, sich entschlossen für unsere Böden einzusetzen. 

Felix Prinz zu Löwenstein, Vorsitzender des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft, kommentiert:

 

„Unser Boden, der als hauchdünne Haut die Landmasse unseres Planeten bedeckt, ist die Voraussetzung für unser Leben. Nur, wo er mit vielfältigem Leben erfüllt und mit Humus angereichert ist, kann gesunder Boden gesunde Nahrung hervorbringen. 

 

Der Ökologische Landbau wurde vor fast 100 Jahren begründet, um die Fruchtbarkeit der landwirtschaftlichen Böden zu erhalten. Bio-Bauern schützen Böden besonders gut mit vielfältigen Fruchtfolgen. Im Ökolandbau werden keine chemisch-synthetischen Substanzen in Spritz- und Düngemitteln eingesetzt, die das Bodenleben negativ beeinträchtigen.

 

Der Ökolandbau ist auch prädestiniert, durch Humusaufbau Kohlenstoff im Boden zu speichern. So wird der Atmosphäre CO2 entzogen. Angesichts der katastrophalen Folgen der Klimakrise für die globale Nahrungsmittelproduktion ist das überlebenswichtig! Würden wir auf der gesamten Landwirtschaftsfläche der Erde den Kohlenstoffgehalt jährlich um gerade einmal vier Promille erhöhen, könnten wir den jährlichen weltweiten Ausstoß von schädlichen Klimagasen kompensieren. Weil mehr Humus auch noch mehr Wasserhaltefähigkeit, mehr Widerstandsfähigkeit gegen Klimaschwankungen und mehr Fruchtbarkeit bedeutet, wäre es unfasslich töricht, diese Chance nicht zu nutzen.“

 

Hintergrund

„People 4 Soil“ ist ein freies und offenes Netzwerk von über 500 europäischen NGOs, Forschungsinstituten, Bauernverbänden und Umweltschutzgruppen. P4S will die europäischen Institutionen zum Handeln bewegen, damit spezifische Gesetze für den Bodenschutz eingeführt werden. Bodenschutz macht an keiner Staatsgrenze halt und solle deshalb für alle EU-Mitgliedsstaaten einheitlich geregelt werden. P4S fordert, dass Europa den Boden zum Gemeingut für unser Leben erklärt und somit die nachhaltige Bewirtschaftung als eine primäre Verpflichtung ansieht.

Derzeit besteht in der EU kein gesetzliches Regelwerk für eine verbindliche und einheitliche Bodenschutzstrategie. Der Gesetzesvorschlag einer Bodenrahmenrichtlinie ist im Jahr 2014 zurückgezogen worden, aufgrund einer sogenannten Sperrminorität verschiedener EU-Mitgliedsstaaten – darunter auch Deutschland. Bestehende EU-Regelungen in anderen Bereichen des Bodenschutzes reichen nicht aus, um ein angemessenes Schutzniveau für alle Böden in Europa zu gewährleisten. Der BÖLW unterstützt „People4Soil“ und seine Forderungen.

Über das direktdemokratische Verfahren der Europäische Bürgerinitiative (EBI) haben alle Bürger der EU das Recht, sich aktiv am Gesetzgebungsverfahren zu beteiligen. Indem sie die „People 4 Soil“ Kampagne unterstützen, setzen sie sich für die Einführung spezifischer Rechtsvorschriften zum Schutz der Böden in Europa ein.

 

Zu „People4Soil“ und der Petition zur Rettung der Bödenhttps://www.people4soil.eu/de   

 

Zum offenen Brief an EU-Kommissionspräsident Junckerhttps://drive.google.com/file/d/0BxJyQK-nnclCdWVRT3ExRkNlZXM/view  

 


2017-03-27

BÖLW: Schmidt öffnet mit Enthaltung Gen-Mais-Anbau die Tür

EU-Abstimmung ohne qualifizierte Mehrheit gegen drei gentechnisch manipulierte Maissorten / Gesetzänderung zu Anbauverboten in Deutschland von Union blockiert

Berlin, 27.03.2017. Heute stimmten die EU-Staaten in Brüssel darüber ab, ob drei gentechnisch manipulierte Maissorten in Europa auf den Acker dürfen. Es kam keine qualifizierte Mehrheit zusammen, so dass die alleinige Entscheidung nun bei der Europäischen Kommission liegt. Deutschland enthielt sich. Der Vorsitzende des Öko-Dachverbandes Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft, Felix Prinz zu Löwenstein, kommentiert:

„Deutschland hat sich mit einer Enthaltung um ein klares Nein gedrückt, obwohl die gentechnikfreie Produktion boomt. Der Großteil der Menschen will gentechnikfreie Landwirtschaft und Lebensmittel. Zu Recht, denn im Zulassungsverfahren ist noch immer keine umfassende Risikobewertung verankert. Andere Länder haben sich unmissverständlich gegen den Gen-Mais ausgedrückt. So hat  Italien sein früheres Ja-Votum  in ein klares Nein verwandelt.

Produzenten, die Gentechnik gar nicht einsetzen, haben derzeit das Nachsehen. Der Anbau von Gentechnik-Pflanzen kostet alle, die ihn nicht wollen, viel Geld. Jeder Anbau von Gentechnik-Pflanzen irgendwo in Europa erhöht die Gefahr von Kontaminationen. Das bedeutet hohe wirtschaftliche Risiken für gentechnikfreie Bauern und Lebensmittelproduzenten. Diese Risiken hätte der verantwortliche Minister Schmidt mit einem Nein ausgeschaltet.

Derweil stockt die nationale Neufassung des Gentechnikgesetzes, mit der nationale Anbauverbote ermöglicht werden sollen. Die A-Länder und ein Teil der Bundesregierung fordern notwendige Verbesserungen, doch es bewegt sich nichts. Gentechnikfrei wirtschaftende Bauern und Lebensmittelproduzenten erwarten von der Bundesregierung, dass es mit den Anbauverboten voran geht, ohne dass Abstriche bei der Qualität gemacht werden. Dass hierzulande die Landwirtschaft gentechnikfrei wirtschaftet, sichert den Bauern einen wichtigen Wettbewerbsvorteil.“


Hintergrund
Auf der Tagesordnung des sogenannten Berufungsausschusses steht u. a. eine Abstimmung über Anbau-Zulassungen für die Maissorten MON 810 (Monsanto, Wiederzulassung), 1507 (Pioneer, Erstzulassung) und Bt11 (Syngenta, Erstzulassung). Erstmals seit 2010 könnte es damit in der EU wieder Anbau-Zulassungen für gentechnisch veränderte Pflanzen geben.. Die Risikobewertung der EU-Lebensmittelbehörde EFSA für die drei Maislinien weist große Lücken auf. Die Risiken der zur Zulassung anstehenden Sorten für Umwelt und Gesundheit sind nach Ansicht von Experten nicht ausreichend geklärt. So könnte beispielsweise das vom Bt-Mais produzierte Gift nicht nur den schädlichen Maiszünsler, sondern auch andere Insekten und Gliederfüßer töten. Auch die Folgen für mit Bt-Mais gefütterte Nutztiere und schlussendlich auch für den Menschen seien unklar. Damit der Mais das Gift produzieren kann, wurde ihm ein Gen des Bakteriums Bacillus thuringiensis (Bt) eingepflanzt. Bt11- und 1507-Maispflanzen sind außerdem resistent gegen das Breitbandherbizid Glufosinat, dessen Neuzulassung in der EU ebenfalls beantragt wird.

Die Entscheidung für oder gegen den Anbau kann auch als Test einer neuen Regelung, dem sogenannten Opt-out, angesehen werden. 2014 einigte man sich darauf, dass einzelne Mitgliedsstaaten über nationale Gentech-Anbauverbote künftig leichter selbst entscheiden dürfen. Die Vermutung, dass einer Zulassung nun leichter zugestimmt werden könnte, weil die Nationalstaaten trotzdem selbstständig den Gentechnik-Anbau auf ihrem Territorium verbieten könnten, wird jetzt einer ersten Prüfung unterzogen.

Die Opt-out Regelung muss in nationales Recht umgesetzt werden, was Deutschland aktuell mit einer Änderung des Gentechnik-Gesetzes anstrebt. Der Entwurf, der aktuell dazu auf dem Tisch liegt, ist jedoch unzureichend, um den Anbau wirksam auszuschließen.

Die Bundesländer hatten bereits im vergangenen Jahr einen eigenen Gesetzvorschlag eingebracht, mit dem Gentechnik-Anbauverbote einheitlich vom Bund ausgesprochen werden könnten. Die Regierungspartei SPD und alle SPD-geführten Landesregierungen haben sich wiederholt für einheitliche Gentechnik-Anbauverbote für ganz Deutschland ausgesprochen. Der vom BMEL vorgelegte Entwurf eines 4. Gesetzes zur Änderung des Gentechnikgesetzes, wurde am 2. Dezember 2016 in erster Lesung im Bundestag beraten. Dabei meldete die SPD-Fraktion erheblichen Änderungsbedarf an.

Der Bundesrat forderte das Parlament in seiner Stellungnahme auf, folgende Korrekturen im Entwurf des Gesetzes vorzunehmen:

 
-       Streichung der komplizierten Abstimmungsregelung mit sechs Bundesministerien (§ 16f);

-       Streichung der Notwendigkeit eine Begründung vorzubringen, wenn Gentechnik-Unternehmen aufgefordert werden, Deutschland freiwillig aus dem Zulassungsantrag für eine gentechnisch veränderte Pflanze auszunehmen („Phase I“, § 16f);

-       Übernahme einer aktiven Rolle durch den Bund bei der Recherche von Verbotsgründen (§ 16h);

-       Aufhebung von Anbauverboten (§ 16i): analog zur Einführung von Anbauverboten muss auch für die Aufhebung („opt in“) eine Mehrheit im Bundesrat Voraussetzung sein.

Nach Auffassung des BÖLW müsste zusätzlich folgender Punkt korrigiert werden:

-       Streichung der Passage zu neuartigen Gentechnikverfahren wie CRISPR-Cas in der Begründung. Es muss klargestellt werden, dass keine nationale Zulassung solcher Verfahren – bzw. von aus ihnen entstandenen Organismen – erfolgen darf, bevor auf EU-Ebene eine gentechnikrechtliche Einstufung vorgenommen wurde.
 

2017-03-22

Weltwassertag am 22.03.2017

Bio-Bauern schützen Trinkwasser und retten Meere
 
Berlin, 20.03.2017. Am 22. März 2017 ist Weltwassertag. Ziel des Internationalen Weltwassertages ist es, auf die Bedeutung des Wassers als Lebensgrundlage für die Menschheit aufmerksam zu machen. Der Vorsitzende des Öko-Dachverbandes Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft, Felix Prinz zu Löwenstein, kommentiert mit Blick auf die Landwirtschaft:
 
„Bio-Bauern schützen unser Trinkwasser und retten unsere Meere. Ökolandbau verhindert Überdüngung, weil die Zahl der Tiere pro Fläche streng begrenzt ist. So stellen Bio-Bauern sicher, dass nicht mehr Nährstoffe mit dem Dünger ausgebracht werden, als die Pflanzen aufnehmen.
 
Bio-Bauern schützen ihre Pflanzen ökologisch, chemisch-synthetische Pestizide sind tabu. Auf diese Weise schützen Bio-Bauern unsere Gewässer davor, mit solchen Substanzen verschmutzt zu werden.
 
Bundesweit kooperieren Wasserwerke mit Bio-Bauern. Denn die Wasserwerke investieren lieber in eine grundwasserschonende Landwirtschaft anstatt viel Geld für Wasseraufbereitung auszugeben.
 
Die Bundesregierung muss mit ihrer Politik dringend den Ökolandbau stärken, für einen besseren Gewässerschutz in der Landwirtschaft.“
 
Hintergrund
Bereits heute verbraucht die Landwirtschaft etwa 70 % allen verfügbaren Süßwassers*. Laut Weltwasserbericht der UNESCO haben rund 900 Millionen Menschen keinen Zugang zu Trinkwasser. Größter Verbraucher ist die Landwirtschaft, sie beansprucht etwa 70% des gesamten Wasserbedarfs. Dabei wird nicht einmal ein Fünftel der landwirtschaftlichen Flächen bewässert. Für die Bewässerung wird meist Grundwasser gebraucht, das zwar auf natürlichem Weg relativ schnell kompensiert werden kann. Eine übermäßige Nutzung hat aber eine Absenkung des Grundwasserspiegels zur Folge. Außerdem trägt der Einsatz von Nitrat-Düngern zur Verunreinigung von Grundwasser bei. Die stärkste Auswirkung auf den Wasserverbrauch habe aber das geänderte Konsumverhalten: „Für die Herstellung von einem Kilogramm Reis werden 2.500 Liter Wasser benötigt, für ein Kilogramm Rindfleisch 15.000 Liter.“ Laut UNESCO kann nur mit einer Sektor übergreifenden internationalen Zusammenarbeit eine sinnvolle Wasserbewirtschaftung erreicht werden. (Quelle: weltagrarbericht.de)
 
*Hier ist „blaues Wasser“ gemeint, also Grund oder Oberflächenwasser, das zur Herstellung eines Produktes genutzt wird und nicht mehr in ein Gewässer zurückgeführt wird. In der Landwirtschaft ist es etwa das Wasser für die Bewässerung der Pflanzen.

2017-02-25

Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) zum Tierwohllabel

Dr. Felix Prinz zu Löwenstein, BÖLW-Vorsitzender:
 
„Landwirtschaftsminister Christian Schmidt muss den Bauern einen Basisstandard zur Verfügung stellen, auf dem sie artgerechte Tierhaltung aufbauen können. Dafür braucht es ein besseres Ordnungsrecht und nicht nur ein freiwilliges Labelprogramm, zu dem es nicht einmal Kriterien gibt. 

Besonders bedauerlich ist es, dass Schmidt nicht die verpflichtende Kennzeichnung analog zur Eierkennzeichnung etabliert. Das kennen die Menschen und fänden sich damit schnell zurecht.“

2017-02-20

Jetzt für Förderpreis bewerben

Mit dem Förderpreis „Mehr Bio für morgen“ unterstützen die BioMessen Akteure, die sich aktiv für mehr Bio und ökologischen Landbau engagieren. Nun naht der Bewerbungsschluss: Noch bis zum 20. Februar können sich Unternehmen, Initiativen, Vereine, Institutionen, Einzelpersonen oder Projekte bewerben.

Verliehen wird der Preis auf einer der vier BioMessen, und zwar an ein bis zwei Preisträger. Eine Jury aus Bio-Experten wählt die Gewinner aus. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. Die Preisträger erhalten das Geld in Form von Sachleistungen wie Messeauftritten, Werbeunterstützung oder Unterstützung bei der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Die BioMessen entscheiden nach dem von der Jury ermittelten Bedarf, in welcher Form das Preisgeld jeweils zur Verfügung gestellt wird.
BioMessen-Veranstalter Matthias Deppe: „Wir wollen ausgewählte Akteure nicht nur einfach auszeichnen, sondern sie dabei unterstützen sich weiterzuentwickeln, sich zu vernetzen und optimal zu positionieren.“

Um die Auszeichnung können sich sowohl bereits umgesetzte als auch geplante Unternehmungen/Projekte bewerben. Die Aktivitäten sollten einen unmittelbaren Bezug zur deutschen oder europäischen Bio-Branche haben. Die Bewerbungsunterlagen stehen online unter www.biomessen.info zur Verfügung.

2017-02-15

Fairness im Biohandel

Das schrieb am 10.02.2017 Horst Fiedler im newsletter  bio-markt.info der bio verlag gmbh aus Aschaffenburg: 

Das Hochwasser in Sizilien traf auch Bio-Blutorangenbäume. Harter Winter in Südeuropa, Ernteausfälle, Bauern in Not. Die SuperBioMarkt AG schreibt ihren Kunden, warum sie ihre Lieferanten nicht im Stich lässt.

In einem Newsletter an seine Kunden beschreibt der Filialist die prekäre Situation der Landwirte im Mittelmeerraum: „Seit Wochen ist es nicht nur in Italien, sondern zeitgleich auch in Spanien und Süd-Frankreich zu kalt. Kalter Regen, Schnee und Hochwasser beschädigen die Früchte und erschweren die Ernte und den Transport.“ 

Das alles führe zu einem deutlich geringeren Angebot an Paprika, Tomaten, Zucchini. Auch Zitrusfrüchte wie Orangen, Mandarinen und Blutorangen sowie Salate seien betroffen. 

„Der SuperBioMarkt hat frühzeitig Verträge über bestimmte Mengen und gute Preise abgeschlossen. Theoretisch könnten wir Ihnen daher jetzt sehr gute Preise anbieten. Allerdings würden diese Preise in Kombination mit den geringen Erntemengen und den Schäden durch das Wetter unsere Partnerbetriebe in Südeuropa in den Ruin treiben. Daher sind wir von diesen Verträgen freiwillig zurückgetreten und zahlen den Landwirten angemessene Preise. So können wir auch in den nächsten Jahren gute Bio-Ware von diesen Betrieben beziehen.

Wir glauben, dass diese Art zu handeln langfristig nachhaltig ist und bitten Sie, unsere Kunden, um Verständnis, wenn es in den nächsten Wochen zu einem knappen Angebot und höheren Preisen in diesen Warengruppen kommt.“
So geht Fairer Handel. 

2017-02-07

Ökolandbau ohne Pflug

Das LOP-Sonderheft „Ökologischer Landbau ohne Pflug“ hat die interessantesten Beiträge aus den letzten Jahrgängen der LOP zusammengestellt. Ein Heft nicht nur für Ökobetriebe, sondern für alle interessierten Profi-Pflanzenbauer, die auf Herbizide wie Glyphosat verzichten wollen.

Auf 116 Seiten werden zum Beispiel Praktiker vorgestellt, die erfolgreich pfluglos im ökologischen Landbau wirtschaften. Dabei werden verschiedene Ansatzpunkte verfolgt, wie der technische Einsatz von optoelektronisch gesteuerten Hackmaschinen oder Dammkulturen, um das Unkraut möglichst effektiv zu bekämpfen. Darüber hinaus werden alternative Techniken zum Pflugeinsatz und das in den USA weit verbreitete „Vertical Tillage“ vorgestellt. Andere Biolandwirte haben sich vom Prinzip des „sauberen Ackers“ verabschiedet und setzen auf Mischkulturen und Untersaaten. Die Beikräuter werden hier nicht mechanisch bekämpft, sondern durch die Saatpartner unterdrückt.

Der Themenkomplex der Körnerleguminosen und Zwischenfrüchte nimmt im neuen Heft ebenfalls einen wichtigen Stellenwert ein. Ausgewählte Fachleute beschreiben ihre mehrjährigen Erfahrungen mit Zwischenfruchtmischungen und stellen Anbaualternativen mit Körnerleguminosen vor. Des Weiteren werden Erkenntnisse, wie Humusforschung oder auch der Einfluss der Regenwürmer auf die Eigenschaften des Unterbodens, vorgestellt.

Weitere Informationen zum Sonderheft gibt es hier:
https://www.pfluglos.de/sonderheft/Sonderheft_Ökolandbau_ohne_Pflug

2017-02-04

Ökologische Hühnerzucht

Landwirtschaftsminister Schmidt überreichte am 27. Januar den Zuwendungsbescheid für das Forschungsprojekt zur Weiterentwicklung der ökologischen Hühnerzucht an die Mitglieder des Forschungsverbundes. Auf der Internationalen Grünen Woche (IGW) in Berlin nahmen Peter Boysen, Präsidiumsmitglied von Bioland, Alexander Gerber von Demeter für die ökologische Tierzucht gGmbH (ÖTZ) und Prof. Bernhard Hörning von der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde den Bescheid entgegen. "In dem Projekt möchte Bioland im Forschungsverbund eine eigenständige ökologische Hühnerzucht in Deutschland entwickeln. Damit machen wir uns unabhängiger von großen Geflügelkonzernen", beschreibt Projektleiterin Dr. Stephanie Fischinger von Bioland wichtige Ziele.

Die Bio-Hühnerhaltung gewinnt in Deutschland immer stärker an Bedeutung. Mit der wachsenden Nachfrage nach ökologisch erzeugten Eiern und Geflügelfleisch steigt auch die Anzahl der ökologischen Geflügel-Betriebe. Da die Hühnerzucht aber vor allem in den Händen von Firmen liegt, die vorwiegend für die konventionelle Geflügelhaltung züchten, braucht der Ökolandbau eine eigene unabhängige Züchtung, die zu den spezifischen Anforderungen auf den Betrieben passt. "Über das Öko-Huhn Projekt wird es uns ermöglicht, eigene Strukturen zur Züchtung von Geflügel auf ökologischer Basis aufzubauen.", beschreibt Inga Günther, Geschäftsführerin der ÖTZ die Grundlage des Projektes. Zuchtziele sind zum Beispiel die Aufzucht mit heimischem Futter wie Leguminosen und die Eignung der Tiere für die Auslaufhaltung. Das Projekt soll dazu beitragen, zukunftsweisende Lösungen für die Umsetzung von 100 Prozent ökologischer Fütterung und der Aufzucht von männlichen Küken zu entwickeln. "Mit dem Projekt sollen auch relevante Daten zur Entwicklung eines ökologischen Zweinutzungshuhns erarbeitet werden", so Günther.

Mit der Züchtung erhält der ökologische Landbau leistungsorientiere Gebrauchskreuzungen. Ein Nebeneffekt der Züchtung ist der genetische Erhalt alter robuster Rassen, da diese mit eingekreuzt werden. "Da diese Rassehühner geringere Leistungen als Hybridhühner haben, könnten sie eine Alternative für kleinere Betriebe sein. In der Direktvermarktung kann dem Kunden der höhere Preis durch den vorhandenen Mehrwert des Geflügels gut erklärt werden", erläuterte Prof. Hörning von der Hochschule Eberswalde.

Gefördert wird das über drei Jahre laufende Forschungsprojekt vom Bundesprogramm ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN).

Quelle: Pressemitteilung Bioland

Betriebsmittelliste 2017 erschienen

Logo FiBL - Betriebsmittelliste 2017 erschienen

Die aktuelle Ausgabe der "Betriebsmittelliste für den ökologischen Landbau in Deutschland" ist erschienen. Mit 1.500 Produkten von 330 Firmen bietet die Liste einen umfangreichen Überblick über Produkte, die im ökologischen Landbau eingesetzt werden können.


Aufgeführt sind Betriebsmittelprodukte, die in der ökologischen Landwirtschaft eingesetzt werden können: für Düngung, Pflanzenschutz und Pflanzenstärkung, Reinigung und Desinfektion, Parasitenbekämpfung und Fütterung. Hinzu kommen Produkte für die Wein- und Saftbereitung. Im vergangenen Jahr wurden wiederum knapp 280 neue Produkte aufgenommen, die meisten davon in den Produktbereichen Düngemittel/Substrate sowie bei den Reinigungs- und Desinfektionsmitteln. Die Bioverbände Demeter, Demeter International, Gäa und Naturland nutzen auch in diesem Jahr wieder die aktuelle Betriebsmittelliste, um auf dieser Basis eigene Verbandslisten durch die FiBL Projekte GmbH erstellen zu lassen.  

Auf der Webseite www.betriebsmittelliste.de steht die bewährte Online-Betriebsmittelsuche zur Verfügung. Hier können alle aktuell gelisteten Produkte eingesehen und Bestätigungen zur Konformität der Betriebsmittel erstellt werden. Auch Produkte, die nach Drucklegung in die Betriebsmittelliste 2017 aufgenommen werden, sind auf der Webseite zu finden.  

In der Online-Suche können die Produkte nach den Demeter-, Demeter International-, Gäa- und Naturland-Verbandsrichtlinien gefiltert werden.  

Auch in der aktuellen Auflage der Betriebsmittelliste werden wieder Produkte aus den Bereichen Zutaten, Hilfs- und Zusatzstoffe für die Herstellung von Biowein sowie Reinigungs- und Desinfektionsmittel für die Herstellung von Biofruchtsaft und -wein gelistet.  

Die Betriebsmittelliste 2017 umfasst 230 Seiten und kann zum Preis von 14,00 Euro zuzüglich Versandkosten bestellt werden.  

Quelle: Pressemitteilung des FiBL