2017-02-04

Ökologische Hühnerzucht

Landwirtschaftsminister Schmidt überreichte am 27. Januar den Zuwendungsbescheid für das Forschungsprojekt zur Weiterentwicklung der ökologischen Hühnerzucht an die Mitglieder des Forschungsverbundes. Auf der Internationalen Grünen Woche (IGW) in Berlin nahmen Peter Boysen, Präsidiumsmitglied von Bioland, Alexander Gerber von Demeter für die ökologische Tierzucht gGmbH (ÖTZ) und Prof. Bernhard Hörning von der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde den Bescheid entgegen. "In dem Projekt möchte Bioland im Forschungsverbund eine eigenständige ökologische Hühnerzucht in Deutschland entwickeln. Damit machen wir uns unabhängiger von großen Geflügelkonzernen", beschreibt Projektleiterin Dr. Stephanie Fischinger von Bioland wichtige Ziele.

Die Bio-Hühnerhaltung gewinnt in Deutschland immer stärker an Bedeutung. Mit der wachsenden Nachfrage nach ökologisch erzeugten Eiern und Geflügelfleisch steigt auch die Anzahl der ökologischen Geflügel-Betriebe. Da die Hühnerzucht aber vor allem in den Händen von Firmen liegt, die vorwiegend für die konventionelle Geflügelhaltung züchten, braucht der Ökolandbau eine eigene unabhängige Züchtung, die zu den spezifischen Anforderungen auf den Betrieben passt. "Über das Öko-Huhn Projekt wird es uns ermöglicht, eigene Strukturen zur Züchtung von Geflügel auf ökologischer Basis aufzubauen.", beschreibt Inga Günther, Geschäftsführerin der ÖTZ die Grundlage des Projektes. Zuchtziele sind zum Beispiel die Aufzucht mit heimischem Futter wie Leguminosen und die Eignung der Tiere für die Auslaufhaltung. Das Projekt soll dazu beitragen, zukunftsweisende Lösungen für die Umsetzung von 100 Prozent ökologischer Fütterung und der Aufzucht von männlichen Küken zu entwickeln. "Mit dem Projekt sollen auch relevante Daten zur Entwicklung eines ökologischen Zweinutzungshuhns erarbeitet werden", so Günther.

Mit der Züchtung erhält der ökologische Landbau leistungsorientiere Gebrauchskreuzungen. Ein Nebeneffekt der Züchtung ist der genetische Erhalt alter robuster Rassen, da diese mit eingekreuzt werden. "Da diese Rassehühner geringere Leistungen als Hybridhühner haben, könnten sie eine Alternative für kleinere Betriebe sein. In der Direktvermarktung kann dem Kunden der höhere Preis durch den vorhandenen Mehrwert des Geflügels gut erklärt werden", erläuterte Prof. Hörning von der Hochschule Eberswalde.

Gefördert wird das über drei Jahre laufende Forschungsprojekt vom Bundesprogramm ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN).

Quelle: Pressemitteilung Bioland

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