2013-01-30

Bundesministerin Aigner ehrt innovative Biolandwirte mit dem „Förderpreis Ökologischer Landbau 2013“

Drei besonders innovative, biologisch wirtschaftende Betriebe sind am Freitag im Rahmen der Internationalen Grünen Woche in Berlin von Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner mit dem Förderpreis Ökologischer Landbau 2013 ausgezeichnet worden.

Berlin (agrar-PR) - „Ich freue mich, dass der ökologische Landbau ständig neue Lösungen und innovative Konzepte entwickelt, von denen die gesamte Branche profitiert. Die Teilnehmer an unserem Wettbewerb haben eindrucksvoll den Ideenreichtum und die Innovationskraft des deutschen Ökolandbaus unter Beweis gestellt. Die Konzepte der drei Preisträger aus Baden-Württemberg und Hessen zeigen, wie hervorragend man Ökologie und Ökonomie verbinden kann", erklärte Aigner bei der Preisverleihung.

Die diesjährigen Preisträger überzeugen durch selbstentwickelte Verfahren, einen starken Bezug zur Region und ein besonders klima- und ressourcenschonendes Wirtschaften. Insgesamt hatten sich 51 Betriebe um den Förderpreis Ökologischer Landbau 2013 beworben, der insgesamt mit 21.000 Euro dotiert ist. Der Förderpreis wird seit 2001 an landwirtschaftliche Betriebe vergeben, die besonders erfolgreich ökologisch wirtschaften und mit innovativen Konzepten überzeugen.


Die Preisträger 2013

Den ersten Platz des Förderpreis Ökologischer Landbau 2013 erhält das Weingut Wilhelm Zähringer in Heitersheim in Baden-Württemberg für seine Pionierleistungen im ökologischen Weinbau. Betriebsleiter Wolfgang Zähringer ist mit seinem Sohn Fabian und dem Weinbauspezialisten Paulin Köpfer in den vergangenen 25 Jahren neue Wege gegangen. In enger Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern haben sie zum Beispiel praxisnahe Begrünungs- und Düngesysteme für den ökologischen Weinbau sowie nachhaltige Konzepte erarbeitet, mit denen der Kupfereinsatz minimiert werden kann. Darüber hinaus hat der Betrieb Zähringer als erstes deutsches Weingut eine umfassende CO2-Bilanzierung vorgenommen und daraus direkte Konsequenzen für die Praxis gezogen, etwa durch Investitionen in besonders klimaschonende Verpackungen.

Als besondere Leistung wertete die Jury den intensiven regionalen Wissenstransfer der Betriebsleiter, die viele benachbarte Winzer bei der Umstellung auf ökologischen Weinbau unterstützt und damit den Grundstein für den Aufbau einer schlagkräftigen Erzeugergemeinschaft gelegt haben. Heute bewirtschaftet das Weingut Zähringer mit 18 Vollzeitbeschäftigten und zahlreichen Saisonarbeitskräften neun Hektar Fläche. Der erste Preis ist mit einem Preisgeld in Höhe von 7.500 Euro dotiert.

Der Pappelhof Wollinsky und Preuß GbR in Reichelsheim in Hessen wurde für sein großes wirtschaftliches Engagement in der Region und sein ausgeklügeltes Energiekonzept mit dem zweiten Platz ausgezeichnet. Betriebsleiter Götz Wollinsky übernahm 1995 den elterlichen Aussiedlerhof. Mit seinem Kollegen Rüdiger Preuß setzt er in enger Zusammenarbeit mit dem Vermarktungsunternehmen Querbeet von Thomas Wolf auf ein gemeinsames Arbeiten und Leben auf dem Betrieb. Der landwirtschaftliche Betrieb bewirtschaftet mit neun Mitarbeitern 42 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche. Darüber hinaus sind am Wirtschaftsstandort Pappelhof in verschiedenen Betrieben 67 Arbeitsplätze in Voll- und Teilzeit entstanden.

Zentrales Ziel der Betriebsleiter ist es, die regionalen Strukturen des Ökolandbaus zu stärken, was dem Pappelhof in Kooperation mit dem Vermarkter Querbeet sehr gut gelungen ist. Diese Gemeinschaft ist inzwischen der führende Anbieter regional erzeugter Biolebensmittel im Rhein-Main-Gebiet. Darüber hinaus wurde für den Pappelhof ein wegweisendes Energiekonzept entwickelt, das den Betrieb nahezu unabhängig von externen Versorgern macht. Den Strom aus einem hofeigenen Blockheizkraftwerk, mehreren Solaranlagen und Beteiligungen an drei Windkraftanlagen nutzt der Betrieb größtenteils für den eigenen Bedarf. Geheizt werden die Wohngebäude und Büros über ein Nahwärmenetz mit einem Holzscheitkessel und der Abwärme des Blockheizkraftwerkes. Für dieses nachhaltige und innovative Konzept erhält der Pappelhof ein Preisgeld in Höhe von 7.000 Euro.

Den dritten Preis erhält die Lehr- und Versuchsimkerei Fischermühle in Rosenfeld in Baden-Württemberg. Seit 1985 hat der Betrieb zahlreiche Innovationen rund um die ökologische Bienenhaltung und die Bekämpfung der Varroa-Milbe erarbeitet, die für die gesamte Bienenwirtschaft von großer Bedeutung waren. So entwickelte der Imkermeister Thomas Radetzki eine wirksame, umweltfreundliche Methode zur Varroa-Behandlung mit Oxalsäure. Diese Behandlung wird heute in vielen Ländern eingesetzt und ist bei ökologisch orientierten Imkern ein fester Bestandteil der Varroa-Bekämpfung. Auch eine speziell klimatisierte Box, die die Bienen allein durch Wärme von den Varroa-Milben befreit, ist den Experimenten der Versuchsimkerei Fischermühle zu verdanken.

Beim imkerlichen Betriebswesen ging die Fischermühle ebenfalls völlig neue Wege und machte so unter anderem den Naturwabenbau mittels spezieller Rähmchen in modernen Großraum-Behausungen für Bienenvölker praktikabel. Auch der eigentlich unerwünschte natürliche Schwarmtrieb der Bienen wurde als positives Element in die Bienenhaltung integriert. Das Knowhow, das die Fischermühle im Rahmen vieler Forschungsprojekte gesammelt hat, gibt sie in zahlreichen Aus- und Weiterbildungen laufend an praktische Imker weiter. Damit trägt der Betrieb nach Ansicht der Jury maßgeblich zu einer nachhaltigen Bienenwirtschaft in Deutschland bei. Das Preisgeld für den dritten Platz beträgt 6.500 Euro.

Weitere Informationen zur Förderpreis Ökologischer Landbau 2013: www.foerderpreisoekologischerlandbau.de


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2013-01-24

Wozu brauchen Fische Treppen?

Wernigerode. In Deutschland und Europa ist die Gesetzgebung in der Ökologie im internationalen Vergleich weit fortgeschritten. Der Nationalpark Harz versteht sich als Vorreiter ökologischen Denkens und Handelns. Was liegt da näher, als durch eine Exkursion die Lehrveranstaltung „Wasserwirtschaft und Wasserbau“, eine Vertiefungsvorlesung im Studiengang Bauingenieurwesen, zu ergänzen?

In der Vorlesung legte Prof. Dr.-Ing. Axel Stödter Studierenden der Fakultät Bauen und Erhalten Grundlagen der Flussrenaturierung nahe.

Fische und Kleinorganismen brauchen die Durchgängigkeit im Gewässer, um dauerhaft dort leben zu können. Querbauwerke, wie z. B. Wehre müssen passierbar gemacht werden, damit flussaufwärts gerichtete Wanderbewegungen gewährleistet werden. Die Fischaufstiegsanlagen, landläufig als Fischtreppen bekannt, schaffen diese Möglichkeit und erhalten die Artenvielfalt in den Gewässern.

Nach der Theorie folgte die Praxis: Professor und Studierenden fuhren nach Wernigerode und Ilsenburg, um sich über realisierte Fischaufstiegsanlagen zu informieren. Sie wurden fachkundig durch Otfried Wüstemann und Dr. Friedhart Knolle von der Nationalparkverwaltung Harz über die zahlreichen Maßnahmen in der Stadt und der Region unterrichtet.

Dass Wernigerode dort viel zu bieten hat, macht die Verleihung des Titels „Bundeshauptstadt im Naturschutz“ in der Kategorie 30.000 bis 100.000 Einwohner durch die Deutsche Umwelthilfe erst im Jahr 2007 deutlich. Mit privater Finanzierung wurden nahezu 40 Fischtreppen in und um Wernigerode gebaut und somit ein wichtiger Beitrag für die Wiederbesiedlung von teilweise verarmten Flüssen und Bächen geleistet.

Konkrete Beispiele konnten die Studierenden auf der Exkursion kennen lernen und wurden aufgefordert, diese Maßnahmen mit dem erworbenen Kenntnissen aus der Vorlesung zu vergleichen.

HAWK - HOCHSCHULE FÜR ANGEWANDTE WISSENSCHAFT UND KUNST
Hildesheim/Holzminden/Göttingen
Fakultät Bauen und Erhalten
Hohnsen 1+2 - D-31134 Hildesheim
Prof. Dr.-Ing. Axel Stödter
Tel. +49 (0)5121 881292 und +49 (0)5344 803678
E-Mail: stoedter@hawk-hhg.de
http://www.hawk-hhg.de


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2013-01-21

Demo zur Grünen Woche

Am Samstag, dem 19. Januar, gingen in Berlin zum dritten Mal Tausende Menschen für eine gerechtere und ökologischere Agrarpolitik auf die Straße. ErzeugerInnen und KonsumentInnen wollten ein Zeichen setzen, dass sie die Agrarindustrie satt haben.

Von der Bundesregierung erwarten wir endlich eine Agrarpolitik, die sich gegen das Bienensterben stark macht, die den Milchbäuerinnen und -bauern faire Marktregeln schafft, anstatt immer weiter die Exportorientierung unserer Landwirtschaft voran zu treiben; eine Politik, die sich für den Tierschutz in den Ställen einsetzt und die Spekulation mit Lebensmitteln in die Schranken weist. Es dürfen nicht noch mehr Bauernhöfe für immer ihre Tore schließen.


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Demo zur Grünen Woche

Am Samstag, dem 19. Januar, gingen in Berlin zum dritten Mal Tausende Menschen für eine gerechtere und ökologischere Agrarpolitik auf die Straße. ErzeugerInnen und KonsumentInnen wollten ein Zeichen setzen, dass sie die Agrarindustrie satt haben.

Von der Bundesregierung erwarten wir endlich eine Agrarpolitik, die sich gegen das Bienensterben stark macht, die den Milchbäuerinnen und -bauern faire Marktregeln schafft, anstatt immer weiter die Exportorientierung unserer Landwirtschaft voran zu treiben; eine Politik, die sich für den Tierschutz in den Ställen einsetzt und die Spekulation mit Lebensmitteln in die Schranken weist. Es dürfen nicht noch mehr Bauernhöfe für immer ihre Tore schließen.


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