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2017-10-22

Unser unheimliches Essen

Nach jahrelangem Leidensweg mit diffusen Krankheitssymptomen wie starken Schmerzen, Übelkeit, extreme Müdigkeit und Hautausschlag, erhält die Journalistin Caitlin Shetterly die Diagnose, allergisch auf genmanipulierten Mais zu sein. Auf diesen zu verzichten: kein Problem. Oder doch?

Ihrer akribische Recherche führt die Autorin zuerst durch die Kornkammer der USA, aber auch bald auf die Spur genveränderter Pollen im Honig nach Brüssel und Deutschland. Dabei zeigt sich die erschreckende Wahrheit darüber, wie weit unser Essen, aber auch Lebensmittelverpackungen, Windeln, Medikamente oder Zahnpasta, darunter auch Bioprodukte, schon von genmanipulierten Substanzen unterwandert sind.

Nach Gesprächen mit Experten, Bauern, Wissenschaftlern und ehemaligen Monsanto-Mitarbeitern schreibt Caitlin Shetterly einen Artikel über genmanipulierte Lebensmittel in der amerikanischen ELLE, der zum viralen Hit wird. Kurze Zeit später entsteht ihr Buch „Genbombe - Wie sich genmanipulierte Lebensmittel unbemerkt in unser Essen schleichen“, das aim Juli 2017 im Heyne Verlag erschienen ist.

Eine der Schlüsselfiguren ihrer Recherche ist der Vorsitzende des Deutschen Berufsimkerverbands und Präsident des europäischen Erwerbsimkerbundes Walter Haefeker. Der in Seeshaupt bei München lebende Imker ist Spezialist für das Thema gentechnisch veränderter Organismen (=GVO) und hat das Vorwort zum Buch geschrieben. Dank ihm erhält die Autorin tiefe Einblicke in die GVO-Politik Europas, speziell des Honigs, und berichtet aus nächster Nähe über eine der wichtigsten Lobbyschlachten in Brüssel.

Das Buch „Genbombe“ beginnt als persönliche Geschichte einer Frau die gesund werden möchte und weitet sich aus zu einem investigativen Thriller, der die unbekannten Fakten über unser täglich Brot aufdeckt. Es wirft einen beunruhigenden Blick auf den größten Lebensmittelkampf unserer Zeit, der gerade erst begonnen hat.

»Shetterlys zugängliches, gut recherchiertes und beunruhigendes Werk bringt Klarheit in eine oft undurchsichtige Debatte.«
 Publishers Weekly
Die Autorin:
Caitlin Shetterly ist Autorin mehrerer Sachbücher und schreibt regelmäßig für The New York Times Magazine und die amerikanische Elle. Sie lebt mit ihrer Familie in Maine.
http://www.caitlinshetterly.com/

Caitlin Shetterly
Genbombe
Wie sich genmanipulierte Lebensmittel
unbemerkt in unser Essen schleichen
Originaltitel: Modified (Putnam, 2016)
Deutsche Erstausgabe
Paperback, Klappenbroschur,
416 Seiten, 13,5 x 20,6 cm,
10 s/w Abbildungen
ISBN: 978-3-453-60428-5
€ 14,99 [D]  | € 15,50 [A]  |  CHF 20,50*  
(* empf. VK-Preis)

Verlag: Heyne

Nicht abwarten, jetzt handeln.

2017-04-23

BÖLW-Statement zum Earth Day 2017: Gemeinsam Boden schützen

Berlin, 21.04.2017. Der Tag der Erde (Earth Day), der jedes Jahr am 22. April in mehr als 150 Ländern zelebriert wird, soll die Menschen dazu anregen, sich über die Folgen ihres Konsumverhaltens Gedanken zu machen und nachhaltig und verantwortungsbewusst zu handeln. Anlässlich des Earth Day 2017 setzen sich Bürger und Organisationen in ganz Europa in der Kampagne „People4Soil“ für Bodenschutz ein und fordern von EU-Kommissionpräsident Juncker, sich entschlossen für unsere Böden einzusetzen. 

Felix Prinz zu Löwenstein, Vorsitzender des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft, kommentiert:

 

„Unser Boden, der als hauchdünne Haut die Landmasse unseres Planeten bedeckt, ist die Voraussetzung für unser Leben. Nur, wo er mit vielfältigem Leben erfüllt und mit Humus angereichert ist, kann gesunder Boden gesunde Nahrung hervorbringen. 

 

Der Ökologische Landbau wurde vor fast 100 Jahren begründet, um die Fruchtbarkeit der landwirtschaftlichen Böden zu erhalten. Bio-Bauern schützen Böden besonders gut mit vielfältigen Fruchtfolgen. Im Ökolandbau werden keine chemisch-synthetischen Substanzen in Spritz- und Düngemitteln eingesetzt, die das Bodenleben negativ beeinträchtigen.

 

Der Ökolandbau ist auch prädestiniert, durch Humusaufbau Kohlenstoff im Boden zu speichern. So wird der Atmosphäre CO2 entzogen. Angesichts der katastrophalen Folgen der Klimakrise für die globale Nahrungsmittelproduktion ist das überlebenswichtig! Würden wir auf der gesamten Landwirtschaftsfläche der Erde den Kohlenstoffgehalt jährlich um gerade einmal vier Promille erhöhen, könnten wir den jährlichen weltweiten Ausstoß von schädlichen Klimagasen kompensieren. Weil mehr Humus auch noch mehr Wasserhaltefähigkeit, mehr Widerstandsfähigkeit gegen Klimaschwankungen und mehr Fruchtbarkeit bedeutet, wäre es unfasslich töricht, diese Chance nicht zu nutzen.“

 

Hintergrund

„People 4 Soil“ ist ein freies und offenes Netzwerk von über 500 europäischen NGOs, Forschungsinstituten, Bauernverbänden und Umweltschutzgruppen. P4S will die europäischen Institutionen zum Handeln bewegen, damit spezifische Gesetze für den Bodenschutz eingeführt werden. Bodenschutz macht an keiner Staatsgrenze halt und solle deshalb für alle EU-Mitgliedsstaaten einheitlich geregelt werden. P4S fordert, dass Europa den Boden zum Gemeingut für unser Leben erklärt und somit die nachhaltige Bewirtschaftung als eine primäre Verpflichtung ansieht.

Derzeit besteht in der EU kein gesetzliches Regelwerk für eine verbindliche und einheitliche Bodenschutzstrategie. Der Gesetzesvorschlag einer Bodenrahmenrichtlinie ist im Jahr 2014 zurückgezogen worden, aufgrund einer sogenannten Sperrminorität verschiedener EU-Mitgliedsstaaten – darunter auch Deutschland. Bestehende EU-Regelungen in anderen Bereichen des Bodenschutzes reichen nicht aus, um ein angemessenes Schutzniveau für alle Böden in Europa zu gewährleisten. Der BÖLW unterstützt „People4Soil“ und seine Forderungen.

Über das direktdemokratische Verfahren der Europäische Bürgerinitiative (EBI) haben alle Bürger der EU das Recht, sich aktiv am Gesetzgebungsverfahren zu beteiligen. Indem sie die „People 4 Soil“ Kampagne unterstützen, setzen sie sich für die Einführung spezifischer Rechtsvorschriften zum Schutz der Böden in Europa ein.

 

Zu „People4Soil“ und der Petition zur Rettung der Bödenhttps://www.people4soil.eu/de   

 

Zum offenen Brief an EU-Kommissionspräsident Junckerhttps://drive.google.com/file/d/0BxJyQK-nnclCdWVRT3ExRkNlZXM/view  

 


2016-12-01

Gentechnik-Gesetz: Wirksame Anbauverbote rein, CRISPR und Co. raus!

Bundestag muss Verbraucher und Unternehmen vor Gentech-Kontamination schützen
 
Berlin, 01.12.2016. Morgen berät der Bundestag den Entwurf des neuen Gentechnik-Gesetzes. „Wir brauchen ein Gesetz, das wirksame Anbauverbote ermöglicht. Ein gutes Gesetz bekommen wir aber nur, wenn der mangelhafte Entwurf des Landwirtschaftsministeriums in der parlamentarischen Beratung umfassend verbessert wird“, sagt Felix Prinz zu Löwenstein, Vorsitzender des Bio-Dachverbandes Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW). „Die Regeln im aktuellen Gesetzentwurf sind so kompliziert, dass wirksame Gentechnik-Anbauverbote fast unmöglich sind. Auch dass im nationalen Alleingang auch noch schnell geregelt werden soll, wie Deutschland mit neuartigen Gentechniken wie CRISPR-Cas umgeht, ist inakzeptabel.“ Die Passage, die kurzfristig in die Begründung des Gesetzes geschrieben wurde, stellt speziell für die Ökologische Lebensmittelwirtschaft eine ernsthafte Bedrohung dar.
 
Die Fraktionen der Regierungskoalition haben es jetzt in der Hand. Löwenstein appelliert an die Abgeordneten: „Sorgen Sie dafür, dass das neue Gentechnikgesetz umsetzbare, bundesweite Anbauverbote ermöglicht! Verhindern Sie, dass jetzt Verfahren angewandt werden, die später in der EU möglicherweise als ‚gentechnisch‘ gekennzeichnet werden. Wenn dadurch dann Rückholaktionen erforderlich würden, wäre das fatal für das Verbrauchervertrauen und es würde viele landwirtschaftliche Betriebe und Unternehmen der ökologischen Lebensmittelwirtschaft vor existenzielle Probleme stellen!“ Löwenstein fordert: „Wird der Entwurf nicht entscheidend verbessert, muss das Gesetzgebungsverfahren gestoppt werden.“

Hintergrund
Ob und welche gentechnisch veränderten Pflanzen in Europa angebaut werden dürfen, entscheidet die Europäische Union in einem umstrittenen Zulassungsverfahren. 2014 einigte man sich darauf, dass einzelne Mitgliedsstaaten über nationale Gentech-Anbauverbote künftig leichter selbst entscheiden dürfen – das sogenannte ‚Opt-out‘. Dieser Beschluss soll aktuell in nationales Recht umgesetzt werden.
Die Bundesländer hatten bereits im vergangenen Jahr einen eigenen Gesetzvorschlag eingebracht mit dem Gentechnik-Anbauverbote einheitlich vom Bund ausgesprochen werden könnten. Die Regierungspartei SPD und alle SPD-geführten Landesregierungen hatten sich wiederholt für einheitliche Gentechnik-Anbauverbote für ganz Deutschland ausgesprochen. Bundesumweltministerin Hendricks konnte sich mit Landwirtschaftsminister Schmidt lange nicht auf einen gemeinsamen Entwurf einigen. Der vom BMEL vorgelegte Entwurf eines 4. Gesetzes zur Änderung des Gentechnikgesetzes, der das Brüsseler Opt-out in nationales Recht umsetzt, wurde im Kabinett beschlossen und wird morgen (2. Dezember) in erster Lesung im Bundestag beraten.
 
Damit die gentechnikfreien Unternehmen eine sichere Zukunft haben, müsste das Parlament auf folgende Korrekturen drängen:
 
-   Streichung der komplizierten Abstimmung mit sechs Bundesministerien (§ 16f); die übliche  Abstimmung von BMEL und BMUB ist völlig ausreichend.
-   Streichung der Notwendigkeit eine Begründung vorzubringen, wenn Gentechnik-Unternehmen aufgefordert werden, Deutschland aus dem Zulassungsantrag für eine gentechnisch veränderte Pflanze auszunehmen („Phase I“, § 16f).
-   Übernahme einer aktiven Rolle durch den Bund bei der Recherche von Verbotsgründen (§ 16h): angesichts der großen fachlichen Kompetenz beim Bund (z. B. Bundesamt für Naturschutz oder Thünen-Institut) darf die Last der Begründung nicht allein den Bundesländern aufgebürdet werden.
-   Aufhebung von Anbauverboten (§ 16i): analog zur Einführung von Anbauverboten muss auch für die Aufhebung („opt in“) eine Mehrheit im Bundesrat Voraussetzung sein.
-   Streichung des neuen Absatzes 6 in § 26: keine Aufweichung der Nulltoleranz.
-   Streichung der Passage zu neuartigen Gentechnikverfahren wie CRISPR-Cas in der Begründung. Es muss über geeignete parlamentarische Instrumente klargestellt werden, dass keine nationale Zulassung solcher Verfahren – bzw. von aus ihnen entstandenen Organismen – erfolgen darf, bevor auf EU-Ebene eine gentechnikrechtliche Einstufung vorgenommen wurde.
 

2016-11-11

Klimaschutz: Umbau der Landwirtschaft unaufschiebbar

Wie Landwirtschaft zur Lösung der Klimakrise beiträgt auf BÖLW-Herbsttagung diskutiert

Berlin, 10.11.2016. Mit Blick die UN-Klimakonferenz, die derzeit in Marrakesch (COP 22) stattfindet und auf das zähe Ringen um einen deutschen Klimaschutzplan diskutierte der Bio-Dachverband Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) auf seiner Herbsttagung, warum die Klimakrise nicht ohne die Landwirtschaft gelöst werden kann.

Dr. Felix Prinz zu Löwenstein, BÖLW-Vorsitzender, warnte vor einer Rolle rückwärts Deutschlands beim Klimaschutz. Der aktuelle Entwurf des Klimaschutzplans sei ein zahnloser Tiger ohne ausreichende, verbindliche Ziele und Maßnahmen. Löwenstein betonte, dass die Landwirtschaft nicht nur Täter und Opfer der Klimakrise sei, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur Lösung anbieten könne. Mit regenerativer Landwirtschaft könne viel überschüssiger Kohlenstoff in humusreichen Bio-Böden dauerhaft, sicher und günstig gebunden werden. Deutschland müsse wieder zum Klimapionier werden.

Prof. Dr. Hermann Lotze-Campen, Leiter des Forschungsbereiches "Klimawirkung und Vulnerabilität" am Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK), warnte vor Untätigkeit beim Klimaschutz. Klimaschäden könnten die Agrarpreise um bis zu 30 % verteuern, wodurch weitere Millionen Menschen von Hunger betroffen wären. Laut des Klimaforschers müsste die Landwirtschaft – wie alle Wirtschaftssektoren – dringend vom „business as usual-Pfad“ abbiegen. Der Umbau der Tierproduktion und ein geringerer Fleischkonsum seien bedeutende Hebel für den Klimaschutz. Gesamtwirtschaftlich betrachtet sei auch die Investition in Agrarforschung hochprofitabel und führe in vielerlei Hinsicht zu positiven Effekten.
Bärbel Höhn, Bündnis 90/Die Grünen und Vorsitzende des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit im Deutschen Bundestag, gab zu bedenken, dass mit den Zielen und Maßnahmen, die im aktuellen Entwurf des deutschen Klimaschutzplanes festgelegt sind, das Pariser Klimaziel nicht erreicht werden könne. Höhn betonte auch, dass sich Klimaschutz weder verschieben lasse, noch Sektoren aus der Pflicht genommen werden könnten. Die Zeit wäre abgelaufen, in der es genüge, Studien zu machen. Jetzt müsse gehandelt werden. Deshalb müsse in der Landwirtschaft von intensiv zu ökologisch umgesteuert werden.

Dr. Bernhard Walter, Referent für Ernährungssicherheit bei Brot für die Welt, warf einen Blick über den deutschen Tellerrand. Walter betonte, dass die klimafreundlichere, inputärmere Landbewirtschaftung gerade unter Armutsbedingungen funktioniere. Unter bestimmten politischen und gesellschaftlichen Voraussetzungen wie dem gesicherten Zugang zu Land, Wasser, Ausbildung und Frauenrechten könne mit ökologischen, klimafreundlichen Methoden genügend produziert werden.

Clemens Neumann aus dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) sah den deutschen Klimaschutzplan auf einem guten Weg. Mit Fortschritten in Innovation und Forschung könnten die ambitionierten Klimaziele erreicht werden. Bei allen Maßnahmen sei entscheidend, dass man die Betriebe mitnähme.

Josef Braun, Bio-Bauer aus dem bayrischen Freising, betonte, wie viel jeder einzelne Bauer zum Klimaschutz beitragen könne, in dem er sein Betriebssystem immer wieder in Frage stellt und weiter entwickelt. Braun beschrieb unter anderem, dass mit dem Anbau von Kleegras und der daraus resultierenden Bildung von Dauerhumus viel CO2 rückgebunden könne. Es gelte, das Potenzial im Pflanzenbau voll auszunutzen, durch Photosynthese der Atmosphäre Kohlenstoff zu entziehen und in Böden zu binden. Dafür müsse eine ganzjährige Bodenbedeckung mit Pflanzen angestrebt werden und der Ackerbau mit Baumkulturen (Agroforstsysteme) erweitert werden. Wer seinen Acker im Sommer unbegrünt lasse, verhalte sich wie jemand, der seine Solaranlage abschaltet, wenn die Sonne am längsten scheint.

Alexander Mahler vom Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) sieht einen wichtigen Hebel für Klimaschutz in ehrlichen Preisen. Diese könnten dadurch erreicht werden, dass schädliche Subventionen identifiziert und abgeschafft würden. Eine weitere Möglichkeit sieht Mahler in Abgaben auf klimaschädliche Produkte wie Pestizide oder Fleisch. Mahler wies auf die Schieflage des Steuersystems hin, in dem Arbeit den Löwenanteil der Einnahmen generiere (63 %) während Steuern auf den Ressourcenverbrauch nur knapp 5 % zum Steueraufkommen beitrügen.

Jan Plagge, BÖLW-Vorstand, griff eine Formulierung aus dem Klimaschutzplan auf, nach der es gelte, Zielkonflikte beim Klimaschutz in der Landwirtschaft zu vermeiden. Auf diese Weise könnten Ziele nicht erreicht werden. Er forderte die Bundesregierung deshalb auf, sich stattdessen intensiv den Zielkonflikten zu stellen, um Klimaziele zu erreichen. Die Rahmenbedingungen für eine klimafreundliche Landwirtschaft müssten jetzt verbindlich gesetzt werden – umfassend und mit allen zur Verfügung stehenden Instrumenten in Brüssel, Berlin und den Ländern. Plagge wies darauf hin, dass konkret über die aktuelle und künftige Gemeinsame Europäische Agrarpolitik viel mehr Möglichkeiten bestehen, die Transformation zu finanzieren. Für die Betriebe ergeben sich aus dem klimafreundlichen Umbau der Landwirtschaft viele Chancen.

Quelle: BÖLW.de

2016-09-30

BÖLW fordert Überarbeitung des Klimaschutzplanes 2050

Ein Plan ohne Ziel ist kein Plan
 
Berlin, 27.09.2016. Vergangene Woche stimmten Bundestag und Bundesrat für die Ratifizierung des Pariser Klimaabkommens. Anfang September hatte das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUBc) seinen Entwurf zum Klimaschutzplan 2050 (KSP) vorgelegt. Peter Röhrig, Geschäftsführer des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), wird bei der Verbände-Anhörung zum KSP 2050 dabei sein und kommentiert:
 
„Es ist gut, dass Deutschland dem Pariser Klimaabkommen zustimmen wird. Bei der nationalen Umsetzung des 2-Grad-Zieles klaffen Anspruch und Wirklichkeit aber fatal auseinander. Im Entwurf des Klimaschutzplanes fehlen wirksame CO2-Reduktionsziele für alle wesentlichen Sektoren, vom Verkehr über die Landwirtschaft bis zum Energiebereich. Kanzleramt und Wirtschaftsministerium hatten den Vorentwurf des Umweltministeriums anscheinend als Streichliste verstanden.
 
Das Ziel, die schädlichen Emissionen in der Landwirtschaft bis 2050 zu halbieren, schaffen wir nur, wenn wir an vielen Stellschrauben gleichzeitig drehen. Entscheidend ist, wir dürfen nur so viele Nutztiere halten wie unsere Flächen vertragen. Der Konsum tierischer Lebensmittel muss auf das von Ernährungswissenschaftlern propagierte Maß gesenkt werden. Wir müssen Dauergrünland und Moore schützen. Das alles geht nur mit den Bauern und Lebensmittelunternehmern. Klimafreundliches Wirtschaften muss belohnt und Klimasünden bestraft werden.
 
Das Pariser 2-Grad-Ziel gelingt nur mit dem Umbau von Landwirtschaft und Ernährung, denn der Sektor ist der zweitgrößte Verursacher von Treibhausgasen in Deutschland.* Wir begrüßen, dass Umweltministerin Hendricks wichtige Umbau-Maßnahmen und Ziele wie 20 Prozent Ökolandbau bis 2030 im Klimaschutzplan verankert hat. Mit regenerativem Ökolandbau kann viel überschüssiger Kohlenstoff in humusreichen Bio-Böden dauerhaft, sicher und günstig gebunden werden.
 
Kanzlerin Merkel, Landwirtschaftsminister Schmidt und viele Kabinettskollegen sind jetzt in der Pflicht. Klimaschutz funktioniert nur gemeinsam und darf keine Sonntagsaufgabe des Umweltministeriums sein.“

2016-09-29

Ökolandbau investieren — Landwirtschaft krisenfester machen

BÖLW zu Vorstellung des Agrarhaushaltes 2017 im Bundestag

In Ökolandbau investieren heißt Landwirtschaft krisenfester machen
 
Berlin, 08.09.2016. Die Bio-Nachfrage hat sich in den vergangenen 10 Jahren verdoppelt. Mehr Ökolandbau ist deshalb eine Chance für immer mehr deutschen Bauern, ihre berufliche Existenz zu sichern. Voraussetzung dafür ist, dass die Politik den Weg dafür frei macht. „In Ökolandbau investieren, heißt Landwirtschaft krisenfest machen“, sagt der Vorsitzende des Bio-Dachverbandes Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), Felix Prinz zu Löwenstein, anlässlich der heutigen Vorstellung des Agrarhaushaltes im Deutschen Bundestag. „Mit seinem Haushaltsentwurf zementiert Landwirtschaftsminister Christian Schmidt den Status quo anstatt in Richtung krisenfestere Zukunft zu steuern. Wir fragen uns, wie Schmidt seine Zukunftsstrategie Ökolandbau umsetzen will, ohne einen Cent mehr in Bio zu investieren zu wollen.“
 
Der entscheidende Topf, das Bundesprogramm Ökologischer Landbau*, wird trotz der Pläne des Landwirtschaftsministeriums, den ökologischen Landbau auf 20 Prozent auszuweiten in Schmidts Haushaltsentwurf nicht besser ausgestattet. Löwenstein: „Ohne entsprechende Haushaltsmittel wird insbesondere der derzeitige Stau im Bereich der Forschung nicht behoben. Viele innovative Projekte von Ackerbau über Pflanzenschutz und neue Tierhaltungskonzepte bis Züchtung können schon jetzt mangels Finanzmitteln nicht umgesetzt werden. Das ist ein schlechtes Signal, sowohl an die bereits ökologisch wirtschaftenden Betriebe als auch an potenzielle Umsteller.“ Trotz eines Bio-Flächen-Anteil von etwa 7 % werden in den Ökolandbau weniger als 1,5 % der Agrarforschungsmittel investiert. Der BÖLW fordert deshalb eine Erhöhung des Ansatzes für das Bundesprogramm von derzeit 17 auf 60 Mio. €**, um nach jahrelanger Vernachlässigung der Öko-Forschung den Rückstand aufzuholen.
 
„Jetzt ist das Parlament am Zug. Die Abgeordneten müssen mit einem ausreichend finanzierten Bundesprogramm das klare Signal geben, dass die Politik die immensen Potenziale im Ökolandbau nicht nur erkennt, sondern dass die Entscheidungsträger auch Rahmenbedingungen schaffen, damit immer mehr Landwirte diese Potenziale in ihren Betrieben realisieren können“, so der BÖLW-Vorsitzende. Wenn es beim bisherigen gebremsten Bio-Flächenwachstum bleibt, würde das 20 %-Ziel erst im Jahr 2062 erreicht und eine große Chance für die deutsche Landwirtschaft vergeben. Löwenstein: „Das Instrument Ökolandbau mit Blick auf die aktuelle Land-wirtschaftskrise, den Klimawandel und die große Nachfrage nach heimischen Bio-Produkten nicht zu nutzen, wäre unverantwortlich – sowohl im Sinne der Umwelt- und Klimapolitik als auch gegenüber den bäuerlichen Familienbetrieben in Deutschland.“
 
 
Die Vorstellung des Agrarhaushaltes im Deutschen Bundestag 
http://www.bundestag.de/dokumente/tagesordnungen/tagesordnung-187/277264 
 
* Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN)
** Der Haushaltsentwurf des BMEL für 2017 sieht insgesamt Ausgaben von 5,9 Mrd. € vor. 17 Mio. € im BÖLN bedeuten 0,3 % dieses Etats, 60 Mio. € entsprechen etwa 1 %.

2016-08-25

Massentierhaltung stoppen

BÖLW zu BMUB-Initiative zur Tierhaltung
Tierhaltung und Umwelt: Fehlentwicklungen korrigieren, Öko-Tierhaltung stärken

Berlin, 24.08.2016. Zur Diskussion um den Regulierungsbedarf im Bereich der Intensivtierhaltung erklärt Felix Prinz zu Löwenstein, Vorstandsvorsitzender des BÖLW:

„Die Vorschläge von Bundesministerin Hendricks sind ein erfreuliches Zeichen dafür, dass das Bundesumweltministerium die große Bedeutung agrarpolitischer Rahmenbedingungen für die Umwelt erkennt und daraus Konsequenzen ziehen will. Die derzeitige Gestaltung dieser Rahmenbedingungen zwingt viele Bäuerinnen und Bauern dazu, weiter an einer Ausrichtung auf Mengenwachstum festzuhalten, um ihre Betriebe erhalten zu können. Dabei wird immer deutlicher, dass diese Art der Produktion auf Kosten gesellschaftlicher Güter wie sauberem Wasser, Artenvielfalt und nicht zuletzt Tierwohl geht. Die jetzt von Bundesministerin Hendricks vorgestellten Pläne können dazu beitragen, Fehlentwicklungen in der Intensivtierhaltung zu korrigieren. Eine Neuausrichtung muss aber auch zum Ziel haben, ökologisch vorteilhafte Tierhaltungssysteme zu stärken. Besonders die Haltung von Tieren an der frischen Luft muss erleichtert und darf nicht erschwert werden. Leider bevorzugen gerade umweltpolitische Regelungen zunehmend geschlossene Stallsysteme ohne Tageslicht gegenüber  Freiland- und Auslaufhaltung.
Tausende von Öko-Bauern beweisen mit ihrer täglichen Arbeit, dass eine ökologisch ausgerichtete Tierhaltung Gemeingüter wie Wasser, Biodiversität, Boden schützt und damit auch dem Klimawandel entgegenwirkt. An die Betriebsfläche gebundene Tierbestände und artgerechte Bedingungen wie Weidehaltung oder Auslauf sorgen für weniger Nährstoffüberschüsse und für mehr Tierwohl, gleichzeitig für besonders hochwertige Lebensmittel sowie die Erhaltung von wertvollen Kulturlandschaften und Ökosystemen.
Weil bei der Produktion keine Kosten auf die Allgemeinheit abgewälzt werden, haben die Produkte einen ehrlichen Preis. Der ist deutlich höher, deshalb konsumieren Ökokunden spürbar weniger tierische Lebensmittel – und das macht eine Verringerung der Tierbestände möglich.
Immer mehr Verbraucher fragen hochwertige tierische Lebensmittel aus Ökologischer Landwirtschaft nach. Dieses Angebot der Gesellschaft muss die Politik nutzen und die politischen Weichen für eine Ausweitung  von ökologischer Landwirtschaft und Ernährung stellen. Dazu zählt insbesondere die Aufstockung der Mittel für die Öko-Forschung im neuen Bundeshaushalt, über den die Abgeordneten des Bundestages in den nächsten Wochen beraten.“

2016-08-13

Ganzjährige Ausbringung von Festmist und Kompost weiterhin ermöglichen

Gemeinsame Anliegen von DBV und BÖLW zur Novelle der Düngeverordnung
 
Berlin, 10.08.2016. Der Deutsche Bauernverband (DBV) und der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) sehen weitreichende Auswirkungen der Novelle der Düngeverordnung auf die landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland zukommen. An einem Spitzengespräch der beiden Verbände auf dem Biohof Braun im oberbayrischen Freising nahmen DBV-Präsident Joachim Rukwied, der Präsident des Bayerischen Bauernverbandes, Walter Heidl, BÖLW-Vorsitzender Felix Prinz zu Löwenstein und BÖLW-Vorstand Jan Plagge teil.
 
DBV und BÖLW setzen sich für eine zügige und praxistaugliche Neufassung des Düngerechts ein. Übereinstimmend betonten die Verbände den wichtigen Beitrag von Festmist und Kompost zur Kreislaufwirtschaft, zum Grünlanderhalt sowie zu Gewässerschutz und Bodenfruchtbarkeit. Mit Sperrfristen für die Ausbringung von Mist und Kompost im Herbst und Winter, wie sie im Entwurf der neuen Düngeverordnung vorgesehen sind, würden aber gerade die Betriebe gefährdet, die diese wasser- und bodenschützende Kreislaufwirtschaft praktizieren. DBV und BÖLW fordern mit Blick auf die neue Düngeverordnung deshalb, dass Festmist und Kompost zeitlich unbeschränkt ausgebracht werden dürfen und die Vorgaben für Lagerkapazitäten bei Festmist nicht ausgeweitet werden.
 
Um die Böden zu schonen, werden diese Dünger häufig im Winter auf dem gefrorenen Boden ausgebracht. Bei sachgerechter Anwendung ist keine negative Auswirkung auf das Grundwasser bekannt. Auch von Seiten der Wissenschaft werde kein Bedarf für solche einschränkenden Regelungen gesehen, erklärten beide Verbände. Generell dürften Betriebe mit geringen Nährstoffsalden, von denen keine negativen Umweltwirkungen ausgehen, nicht mit zusätzlichen An-forderungen belastet werden.

2016-06-05

Umstellen auf ökologischen Landbau

Die Umstellung auf ökologischen Landbau verändert einen Betrieb und seine Arbeitsabläufe grundlegend. Vor der Biozertifizierung gibt es vieles zu bedenken, zu planen und zu regeln. Hier finden umstellungsinteressierte Landwirtinnen und Landwirte einen Überblick über die wichtigsten Schritte auf diesem Weg. 


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https://www.oekolandbau.de/erzeuger/umstellung/umstellung-in-der-praxis/umstellen-auf-oekologischen-landbau/


2016-06-02

Das Hunger-Märchen

ZDF heuteplus auf Twitter: "Kein Hunger dank Glyphosat? Für den Landwirtschaftsminister ist das Pestizid dafür perfekt. Unser Reporter zweifelt. https://t.co/3Gexi3sR0p"
ZDF heuteplus auf Twitter: "Kein Hunger dank Glyphosat? Für den Landwirtschaftsminister ist das Pestizid dafür perfekt. Unser Reporter zweifelt. https://t.co/3Gexi3sR0p"

2016-04-28

Bio zeigt, wie eine Landwirtschaft funktioniert, die die Menschen wollen

Berlin, 27.04.2016. Die Ergebnisse der Naturbewusstseinsstudie, die heute von Bundesumweltministerin Hendricks und BfN-Präsidentin Jessel in Berlin vorgestellt wurde, kommentiert Peter Röhrig, Geschäftsführer des Bio-Dachverbandes Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW):
 
„Bio zeigt, wie eine Landwirtschaft funktioniert, die die Menschen wollen. Artgerechte Tierhaltung, keine Gentechnik, keine chemisch-synthetischen Pestizide, strenge Kontrollen.
 
Das starke Wachstum des Bio-Marktes in den vergangen Jahren beweist, dass die Menschen zugreifen, wenn Bio im Verkaufsregal liegt. Damit setzten die Menschen ein wichtiges Signal für den notwendigen Umbau der Landwirtschaft und geben konventionellen Betrieben eine Chance zur Umstellung auf Ökolandbau. Die Politik ist gefordert, diese Impulse aufzugreifen und Bio eine starke Perspektive in Deutschland zu geben.“
 
Hintergrund Naturbewusstseinsstudie
Die Naturbewusstseinsstudie wurde zum 4. Mal durchgeführt. Leitthemen der repräsentativen Studie, in der 2054 Personen über 18 Jahre befragt wurden, sind in diesem Jahr die  Bereiche  „Agrarlandschaften“ und „Stadtnatur“. In den Ergebnissen wird deutlich, dass sich die breite Mehrheit der Befragten mehr Natur- und Tierschutz in der Landwirtschaft wünscht. 93 % der Menschen ist das Wohl der Nutztiere am wichtigsten, zwei Drittel bewerten den Einsatz chemisch-synthetischer Pestizide als stark schädlich, 76 % sehen den Anbau von genmanipulierten Pflanzen kritisch. Die Befragung ergibt einen Rückhalt für strengere Regeln und Gesetze sowie Subventionen für eine naturverträglichere Landwirtschaft – die Menschen würden dafür auch höhere Preise in Kauf nehmen.



2016-04-20

43,7 Millionen Hektar Biofläche - jetzt umstellen!

Die weltweite Biofläche ist 2014 weiter um fast eine halbe Million Hektar auf 43,7 Millionen Hektar gewachsen. Mit der Ausnahme Lateinamerikas ist die Biofläche auf allen Kontinenten größer geworden. An der weltweiten Landwirtschaftsfläche hält die Biofläche einen Anteil von 0,89 Prozent, in der EU 5,7 Prozent und in Deutschland 6,3  Prozent. 
Quelle: www.Ökolandbau.de

"Bio ist kein Hexenwerk"
Umstellungsinteressierte Landwirtinnen und Landwirte können von den Erfahrungen der Demonstrationsbetriebe profitieren. Jährlich finden auf den über 240 Betrieben rund 3000 Veranstaltungen statt, etwa 450 davon für Fachpublikum.
Mehr auf: www.oekolandbau.de

2016-01-17

Tierwohl – Eine Frage der Haltung!

(13.01.2016) "ECHT KUH-L!" heißt der große Schülerwettbewerb des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft, der sich in diesem Jahr mit "Tierwohl" auseinandersetzt. Noch bis zum 11. April sind Schülerinnen und Schüler der Klassen 3 bis 10 eingeladen, sich zu beteiligen.

https://www.oekolandbau.de/service/nachrichten/detailansicht/tierwohl-eine-frage-der-haltung-1/


2016-01-09

Wir haben es satt - Agrarkonzerne und Tierfabriken

Landwirtschaft steht am Scheideweg:

Wird unser Essen zukünftig noch von Bäuerinnen und Bauern erzeugt oder von Agrarkonzernen, die auf Agrogentechnik und Tierfabriken setzen und zu Dumpingpreisen für den Weltmarkt produzieren? 


Wir fordern einen anderen Weg!

Wir wollen ökologisch hochwertige und gesunde Lebensmittel von Bauernhöfen mit fairen Preisen und Marktbedingungen weltweit! Agrar- und Ernährungspolitik müssen sich an den Interessen der Menschen, Tiere und Umwelt, nicht der Konzerne orientieren. 

Gemeinsam für die Agrarwende: 

Wir sind Bäuerinnen und Bauern, konventionell und bio, gemüseanbauend und tierhaltend; Verarbeiterinnen und Verarbeiter, Verbraucherinnen und Verbraucher, wir sind NaturschützerInnen und TierschützerInnen, Aktive aus der Entwicklungszusammenarbeit und Erwerbsloseninitiativen; FleischesserInnen, VegetarierInnen und VeganerInnen. Wir sind Menschen vom Land und aus der Stadt, aus Nord und Süd. 

Wir alle fordern den Stopp der industriellen Landwirtschaft & Lebensmittelproduktion und eine Förderung bäuerlicher Betriebe! 

Deshalb gehen wir gemeinsam auf die Straße:

Am Samstag, 16. Januar 2016
Auftakt ab 12:00 Uhr
am Potsdamer Platz in Berlin

Quelle: Umweltinstitut, München

2015-10-24

6. Wir haben es satt!-Demonstration am 16. Januar 2016 in Berlin

"Wir haben es satt!" startet ins sechste Jahr! Am 16. Januar 2016 heißt es in Berlin erneut "Wir haben Agrarindustrie satt!". Unser diesjähriges Motto: "Keine Zukunft ohne Bäuerinnen und Bauern". Los geht es um 12 Uhr auf dem Potsdamer Platz in Berlin

Wie auch in den letzten Jahren wird es ein buntes Rahmenprogramm geben. Schon am Freitag starten wir mit einer Schnippeldisko um leckeres Essen für den Demotag vorzubereiten. Dieses kann dann beim Soup'n Talk probiert werden, bei dem sich zahlreiche Projekte und Initiativen im Anschluss an die Demo in der Heinrich Böll-Stiftung vorstellen.

2015-10-20

Ackerwildkräuter erhalten

Seit über 50 Jahren gibt es Bemühungen zum Schutz selten werdender Ackerwildkräuter. Insbesondere die Ackerrandstreifenprogramme waren in den 1980er Jahren ein großer Erfolg. Sie sind jedoch aufgrund des bürokratischen Aufwandes und sich ändernder Förderpolitik fast zum Erliegen gekommen. 

Viele Feldflorareservate in der ehemaligen DDR haben die deutsche Wiedervereinigung nicht überlebt. Ackerwildkräuter sind auf eine entsprechende Bewirtschaftung von Feldern durch den Landwirt angewiesen. Deshalb ist die enge Zusammenarbeit mit örtlichen Landwirten ein zentrales Anliegen im Projekt. In dem 2005 veröffentlichten Karlstadter Positionspapier zum Schutz der Ackerwildkräuter wird auf Grundlage der aktuellen Problematik die Forderung nach neuen, nachhaltigen Schutzkonzepten aufgestellt.

2015-09-24

Freihandel geheim?

TTIP stellt eine Gefahr für die bäuerliche Landwirtschaft dar! 

Das sogenannte Freihandelsabkommen mit der USA TTIP erhöht den ohnehin bestehenden Druck auf Bauern, noch mehr Tiere zu halten und so zu intensivieren, um im Konkurrenzkampf mithalten zu können – auf Kosten von Mensch, Tier und Umwelt.

Die Antwort: Stop TTIP!

2015-05-17

Neue Saison für den „Mückenatlas“ – Stechmückenbeobachtung in Deutschland geht weiter

Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V.

Das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) in Müncheberg und das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI), Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, auf der Insel Riems bei Greifswald, setzen den seit 2012 erfolgreich laufenden „Mückenatlas“ fort. Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) fördert die weitere Erforschung von Stechmücken in Deutschland für die kommenden drei Jahre. Zu den geförderten Maßnahmen gehören die Erfassung der Stechmückenarten in Deutschland durch das gezielte Aufstellen von Fallen im Bundesgebiet und das Citizen Science-Projekt Mückenatlas.

Link Deutsch: http://idw-online.de/de/news631107

Situation auf dem Landpachtmarkt

Landwirtschaftliche Nutzfläche wird in Deutschland zunehmend knapp. Andererseits haben viele Landwirtinnen und Landwirte ein großes Interesse daran, den Umfang ihrer bewirtschafteten Flächen auszuweiten. Das schreibt Ulrike Kreysa, Pressestelle der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE).  

Die Universität Hohenheim hat in einem Forschungsprojekt die Situation auf dem Landpachtmarkt in Deutschland genauer untersucht und dabei Ökobetriebe mit konventionellen Betrieben verglichen.
http://www.oekolandbau.de/erzeuger/oekonomie/betriebswirtschaft/wirtschaftlichkeit/landpacht/wettbewerbsfaehigkeit-von-oekobetrieben/