2011-06-24

NABU warnt vor gefährlichem Pflanzengift

Wundermittel und Unkrautkiller „Roundup“ muss verboten werden. Kleingärtnern wird suggeriert, das Mittel „Roundup“ sei unproblematisch.

Glyphosat ist das weltweit von der industriellen Agrarwirtschaft am meisten eingesetzte Herbizid, es ist so beliebt wie umstritten. Unter dem Handelsnamen „Roundup“ wird es nun auch den deutschen Kleingärtnern angepriesen, als Wundermittel für blitzsaubere Rosenbeete und unkrautfreie Gartenwege.

Die Werbung suggeriert, dass „Roundup“ völlig unproblematisch sei. Das aggressive Pflanzengift darf laut zuständigem Bundesamt maximal einmal pro Jahr für Zierpflanzen, Rasen und Obstbau angewandt werden, es darf auf gar keinen Fall in die Hände von Kindern gelangen und es ist auch für Goldfische und Lurche im Gartenteich schädlich. Kaum einer liest das Kleingedruckte und ein gefahrloser Einsatz kann nicht sichergestellt werden.

Absurd: Es ist verboten, mit Glyphosat behandeltes Getreide zu verfüttern. In Keingärten darf das Gift aber eingesetzt werden.

In der kürzlich veröffentlichten Studie „Glyphosat und Agrogentechnik“ warnt der NABU-Bundesverband vor den Gefahren des Unkrautkillers für die Natur und den Menschen. Die Risiken sind auch dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Landwirtschaft (BVL) bekannt: In einer Verordnung verbot das BVL im vergangenen Jahr die Verfütterung und Einstreu der mit Glyphosat und dem Hilfsstoff Tallowamin behandelten Getreide aus Sorge um mögliche gesundheitliche Schäden für Nutztiere.

„Es ist absurd, dass Familien im Garten weniger geschützt werden als Rinder und Pferde, die nicht mehr mit tallowaminbehandeltem Getreide in Kontakt kommen dürfen, deshalb müssen tallowaminhaltige Pestizide für den Garten sofort verboten werden“ fordert Olaf Tschimpke. Aber auch Roundup, das kein Tallowamin enthält, widerspricht völlig einem ökologisch verantwortungsvollen Umgang mit unserer artenreichen Natur. Das angebliche Unkraut, das Roundup radikal vernichtet, dient vielen Lebewesen als Nahrung und Lebensraum. Und die Artenvielfalt unserer Natur und Gärten ist auch die Existenzgrundlage des Menschen.


—-- Artikel erstellt auf iPhone mit BlogPress

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