2015-07-24

Lobby im Amt

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) nutzte für seine Bewertung des Pflanzengifts Glyphosat die Leserbriefe von MitarbeiterInnen des Konzerns Monsanto als "Studien". Insgesamt 14 Leserbriefe an Fachzeitschriften finden sich in der Liste von 92 Studien, die das BfR genutzt hat, um zu erörtern, ob Glyphosat krebserregend ist. Die Arbeitsgruppe zu Krebsforschung in der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte eine wahrscheinlich krebserregende Wirkung bereits im März festgestellt. Das BfR dagegen hält Glyphosat nach wie vor für unbedenklich.

Bereits im April 2014 schickten wir dem BfR eine Liste mit dutzenden Studien und wissenschaftlichen Artikeln, die auf Gefahren für Mensch und Umwelt durch Glyphosat hinweisen. Neun enthalten Hinweise auf eine krebserregende Wirkung, doch von diesen hat die Behörde nur vier verwendet.

Wir vermuten: Das BfR wusste von Anfang an, was bei der Beurteilung herauskommen sollte.Eine andere Einschätzung würde schließlich dazu führen, dass das meistverkaufte Herbizid vom europäischen Markt genommen wird. Und das wollen die FreundInnen der chemischen Industrie in den Behörden unbedingt verhindern.

Mehr zum diesem Skandal und weitere Informationen finden Sie hier.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Danke für Ihren Beitrag. Er wird geprüft und veröffentlicht, wenn er die Regeln für Posts einhält.